Allgemeine Arteninformationen
Taxonomie
Samenpflanze Spermatophytina: Familie Pontederiaceae
Kennzeichen
Für gewöhnlich eine freischwimmende bis etwa 50 cm hohe Pflanze mit reich verzweigten bläulichschwarzen Wurzeln. Sie hat 10-20 cm breite, spatelförmige Blätter und Blattstiele bis 40 cm lang, diese sind durch Lufteinlagerung schwammig verdickt. Eine Pflanze besteht aus bis zu 10 spiralförmig angeordneten Blättern. Die Pflanze blüht in einer Scheinähre mit 20-35 hellvioletten Blüten und der innere obere Lappen hat einem gelben Fleck.
Verwechslungsmöglichkeiten: Mit einheimischen Arten nicht zu verwechseln. Ähnelt sehr der gebietsfremden Dünnstieligen Eichhornie (Eichhornia azurea), die ebenfalls im Handel verfügbar ist, jedoch nicht freischwimmend ist, sondern im Gewässergrund wurzelt.
Biologie und Ökologie
Lebensraum/Lebensweise
Aquatisch (Süßwasser)
E. crassipes ist ein schwimmendes Kraut aus tropischen und subtropischen Süßwasserseen und -flüssen, insbesondere solchen, die mit Pflanzennährstoffen angereichert sind. Es vermehrt sich vegetativ und durch Samen. Die Samen werden unter Wasser freigesetzt. Sie können sofort keimen, aber auch viele Jahre ruhen. Die Keimung wird durch aerobe Bedingungen und wechselnde Temperaturen gefördert. Wenn der Wasserstand sinkt, können sich an den Rändern der Gewässer große Populationen von Sämlingen auf freiliegendem Schlamm ansiedeln. Sämlinge wurzeln anfänglich im Schlamm, schwimmen jedoch infolge von Wellenbewegungen oder steigendem Wasserstand frei. Aus den Achselknospen der älteren Blätter des Keimlings können sich frühzeitig Stolonen entwickeln, die horizontal wachsen und Tochterpflanzen entwickeln. Auf diese Weise werden sehr große Populationen ohne sexuelle Fortpflanzung erzeugt. Die optimale Wachstumstemperatur beträgt 25 – 30 °C. Das Wachstum hört auf, wenn die Wassertemperatur über 40 °C oder unter 10 °C liegt. Kurze Zeiträume beim Einfrieren können toleriert werden.
Ausbreitungspfad
Aufgrund seiner auffälligen Blüten wurde es in vielen Ländern gezielt in Botanische Gärten eingebracht, aus denen es sich ausbreitete. Als Zierpflanze auch für Gartenteiche eingebracht.
Auswirkungen Invasivität
Die Schwimmpflanze bildet Massenbestände und wuchert Gewässer zu. Durch den Lichtmangel sterben andere Wasserpflanzen. Große Bestände können die Schifffahrt behindern.
Überregionale Verbreitung
- Herkunft: Südamerika
- Verbreitung in Deutschland: Einzelfunde
- Verbreitung in Hessen: kein Nachweis
Prüfung und Erfassung
Sonstige Arten-Attribute
- Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
- Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2016/1141 vom 13. Juli 2016
- Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)
- Warnliste invasiver Tiere und Pflanzen (BfN-Skripten 331)
Phänologie
Phänogramm
Erläuterung Phänologie
Hellviolette Blüten im Sommer.
Sonstiges
Literatur
- Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
- Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
- Nehring, S., Skowronek, S. (2017): Die invasiven gebietsfremden Arten der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr.1143/2014 – Erste Fortschreibung 2017 – BfN-Skripten 471. Bonn.
- Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
- https://www.itis.gov
- http://www.theplantlist.org
- https://www.cabi.org/isc/datasheet/20544