Allgemeine Arteninformationen
Kennzeichen
Eine mehrjährige Liane. Diese hat einen verholzenden Stamm bis zu 15 m lang, mit bis 30 m hoch kletternden, windenden und behaarten Trieben. Die gegenständigen Blätter werden 8-20 cm lang und 5-19 cm breit, sie sind blassgrün oberseits und hellgrau unterseits, langgestielt (bis zu 10 cm) und laubabwerfend. Die Wurzeln entwickeln sich an den Internodien der Triebe, die am Boden liegen. Das Wurzelwerk besitzt Luftstickstoff fixierende Knöllchenbakterien und bis 180 kg schwere Speicherorgane. Die duftenden, purpurnen bis violetten Blüten sind 2-2,5 cm lang, in 20-50-blütiger und 10- 25 cm langer Traube. Die Lianen bilden dichte Matten, die mehrere Meter hohe Vegetation vollständig bedecken können.
Verwechslungsmöglichkeiten: Nur von weitem kann der Kudzu mit anderen großblättrigen Kletterpflanzen (z.B. einheimische Weinrebe, Vitis vinifera) verwechselt werden.
Biologie und Ökologie
Lebensraum/Lebensweise
Kudzu ist eine Kletterpflanze, die in zahlreichen Lebensräumen wächst, einschließlich Wäldern, entlang von Flüssen und Straßen, an den Rändern von Feldern, auf verlassenen Feldern und an Böschungen. Obwohl Kudzu auf vielen Bodentypen gut wächst, einschließlich nährstoffarmer, sandiger und tonreicher Böden, gedeiht es am besten auf gut entwässerten Lehmböden. Kudzu hat ein breites geografisches und klimatisches Spektrum, wächst jedoch am besten in Gebieten mit mindestens 1.000 mm Jahresniederschlag, milden Wintern (5 – 15 °C) und heißen Sommern (über 25 °C). Die Fähigkeit zu klettern ermöglicht es der Pflanze, ihre Lichtaufnahme zu maximieren und gleichzeitig die Konkurrenz zu beschatten. Das Wachstum wird durch einen höheren Kohlendioxidgehalt in der Luft noch gesteigert. Der größte Teil der Verbreitung außerhalb des Ursprungsgebietes ist auf vegetatives Wachstum zurückzuführen, da die Samenproduktion gering ist.
Ausbreitungspfad
Im Südosten der USA wurde die Art in den 1930er und 1940er Jahren zur Erosionskontrolle angepflanzt. Dazu wurde Saatgut aus Japan importiert.
Auswirkungen Invasivität
P. montana ist eine Kletterpflanze, die die Vegetation erstickt. Die Pflanze bildet dichte Matten, die mehrere Meter hohe Vegetation vollständig bedecken können. Das vegetative Wachstum in subtropischen Gebieten kann beträchtlich sein, bis zu 18 m pro Vegetationsperiode. Auch Telegraphenmasten und Gebäude werden vollständig bedeckt. Einmal eingeführt, ist die Art schwer zu kontrollieren, insbesondere in Wäldern und an Waldrändern.
Überregionale Verbreitung
- Herkunft: Temperates Ost-Asien
- Verbreitung in Deutschland: kein Nachweis
- Verbreitung in Hessen: kein Nachweis
Prüfung und Erfassung
Sonstige Arten-Attribute
- Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
- Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2016/1141 vom 13. Juli 2016
- Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)
Phänologie
Phänogramm
Sonstiges
Literatur
- Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
- Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
- Nehring, S., Skowronek, S. (2017): Die invasiven gebietsfremden Arten der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr.1143/2014 – Erste Fortschreibung 2017 – BfN-Skripten 471. Bonn.
- Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
- https://www.itis.gov
- http://www.theplantlist.org
- https://www.cabi.org/isc/datasheet/45903