Art suchen:
Bundesland auswählen:

Ehrharta calycina Sm. / Staudengras (Hessen)

Synonyme


Ehrharta ascendens Schrad., Ehrharta auriculata Steud., Ehrharta calycina var. adscendens (Schrad.) Nees, Ehrharta calycina var. versicolor (Schrad.) Stapf, Ehrharta geniculata (Thunb.) Thunb., Ehrharta calycina Nees [Invalid], Melica festucoides Trin., Trochera calycina (Sm.) P.Beauv.

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

Samenpflanze Spermatophytina: Familie Poaceae

Kennzeichen

E. calycina ist ein 30 – 75 cm hohes Gras mit flachen, grünen bis rotvioletten Blattspreiten von 7 – 20 cm Länge und 2 – 7 mm Breite. Der Blütenstand ist eine 10 – 15 cm lange zusammengezogene bis offene Rispe, mit 5 – 8 mm langen fast sitzenden oder kurz gestielten Ährchen, Hüllspelzen sind 5 – 7 mm lang und werden violett, Ährchen mit drei Blütchen.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/ Lebensweise

E. calycina wächst in dichten Horsten. In feuchten Gebieten kann es einen durchgehenden Rasen bilden. Das Gras kommt in einer Vielzahl von Lebensräumen vor, meist auf tiefen sandigen Böden. Dies können Dünen, Heiden und Wälder sein. Auch gestörte Standorte wie Straßenränder werden besiedelt. Es ist resistent gegen Trockenheit und mäßigen Frost. Es verträgt keine Staunässe, sauerstoffarme Bodenbedingungen oder hohen Salzgehalt. Das Gras vermehrt sich hauptsächlich durch Samen, die durch Wind verbreitet werden und dauerhafte Samenbänke bilden. Gelegentlich erfolgt eine vegetative Vermehrung durch Rhizomstücke.

Ausbreitungspfad

Das Risiko einer versehentlichen Einführung ist hoch. Samen können durch Wind und menschliche Aktivitäten leicht verstreut werden. Eine vorsätzliche Einschleppung in neue Länder stellt ein erhebliches Risiko dar.

Auswirkungen Invasivität

Das mehrjährige Gras dringt in gestörte Ökosysteme ein. Im Offenland führt es zu einer raschen Umwandlung in artenarmes Grasland. Es bildet dichte Bestände, die nur wenige einheimische Arten vertragen. Es gilt als eine große Bedrohung für Sanddünen. Ausgetrocknete Stängel und Blätter erhöhen in den Sommermonaten die Brandgefahr.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: südliches Afrika
  • Verbreitung in Deutschland: unsicher
  • Verbreitung in Hessen: unsicher

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2019/1262 vom 25. Juli 2019
  • Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm

Erläuterung Phänologie

Vermutliche Blütezeit in Mitteleuropa von März bis Juni

Sonstiges


Literatur

  • Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
  • Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
  • Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
  • https://www.itis.gov
  • http://www.theplantlist.org
  • https://www.cabi.org/isc/datasheet/114037