Allgemeine Arteninformationen
Taxonomie
Samenpflanze Spermatophytina: Familie Fabaceae
Die Art zählt zu den Mimosengewächsen (Mimosoides).
Kennzeichen
3 – 12 m hoher Baum, manchmal strauchig mit sich ausbreitenden Zweigen, Holz hart. Stammdurchmesser von bis zu 1,2 Metern. Zweige zylindrisch, grün, mehr oder weniger rund oder flach, mit achselständigen Stacheln 0,5 – 5,0 cm lang. Blätter zweifach gefiedert, kahl oder kurz weichhaarig. Trauben zylindrisch, 7 – 15 cm lang, Blütchen grünlich-weiß, hellgelb färbend. Hülsenfrucht gerade mit gewölbtem Scheitel, manchmal faltig, strohgelb bis braun, zusammengedrückt mit parallelen Rändern, 8 – 29 cm lang und 9 – 17 mm breit und 4 – 8 mm dick, Stiel bis 2 cm. Samen oval, braun, quer.
Biologie und Ökologie
Lebensraum/Lebensweise
Es handelt sich um einen stickstoffbindenden, sehr dürre- und salztoleranten Strauch oder kleinen Baum. P. juliflora hat eine breite ökologische Ausdehnung und ist an eine Vielzahl von Böden und Lebensraumtypen angepasst. Die Art ist frostempfindlich und wächst in trockenen oder saisonal trockenen Wasserläufen und kommt häufig in Küstenebenen und Dünen vor. Sie kann hier jedoch nur überleben, wenn die Wurzeln in den ersten Jahren in der Lage sind, Grundwasser oder eine andere dauerhafte Wasserquelle abzuleiten. Sie keimt daher während der Regenzeit. Sämlinge müssen ausreichend etabliert sein, um die erste Trockenzeit zu überstehen. Eine reife Pflanze kann Hunderttausende Samen produzieren. Samen bleiben bis zu 10 Jahre keimfähig. Eine Haupteinschränkung für die Verbreitung von P. juliflora ist die Häufigkeit und Dauer von Winterfrösten.
Ausbreitungspfad
P. juliflora ist auf natürliche Weise durch Wasser oder lebende Tierexporte eingeschleppt. Die Art wurde auch im Rahmen von Brennholzprogrammen in den 1980er Jahren weit verbreitet. Der Samen wird von Weidetieren weiter transportiert.
Auswirkungen Invasivität
Die Dornen und das Buschwachstum ermöglichen es P. juliflora, Wege schnell zu blockieren und ganze Gebiete undurchdringlich zu machen. Prosopis als Gattung wird als eine der weltweit am stärksten invasiven Pflanzenarten eingestuft, und P. juliflora ist bei weitem die am stärksten invasive Art.
Überregionale Verbreitung
- Herkunft: Mexiko, Zentral- und Nord-Südamerika
- Verbreitung in Deutschland: unsicher
- Verbreitung in Hessen: unsicher
Prüfung und Erfassung
Sonstige Arten-Attribute
- Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
- Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2019/1262 vom 25. Juli 2019
- Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)
Sonstiges
Literatur
- Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
- Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
- Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
- https://www.itis.gov
- http://www.theplantlist.org
- https://www.cabi.org/isc/datasheet/43942