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Nasua nasua (Linnaeus, 1766) / Südamerikanischer Nasenbär (Hessen)

Synonyme


Nasua narica, Roter Nasenbär

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Klasse: Säugetiere Mammalia
  • Ordnung: Raubtiere Carnivora
  • Unterordnung: Hundeartige Raubtiere Caniformia
  • Familie: Kleinbären Procyonidae

Kennzeichen

Der Kleinbär ist schlank und hochbeinig mit einer Kopf-Rumpf-Länge 41-67 cm und einer Schwanzlänge von 32-69 cm. Er hat starke Arme und kräftige Hinterbeine. Zudem kleine runde Ohren und eine lange, rüsselartige, bewegliche und schwarz gefärbte Nase. Er hat rötlich-braun bis graubraun gefärbtes Fell. Sein Schwanz hat eine dunkle Ringelzeichnung.

Verwechslungsmöglichkeiten: Mit einheimischen Arten nicht zu verwechseln. Durch Fellstruktur, Färbung und Schwanzlänge jeweils von allen anderen ähnlichen Arten der Gattung gut zu unterscheiden.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/Lebensweise

N. nasua ist ein mittelgroßer, alles fressender, sozialer, tagaktiver Kleinbär, der in weiten Teilen Südamerikas natürlich verbreitet ist. Er lebt meist in bewaldeten Lebensräumen. Besonders hohe Populationsdichten weisen auf Nahrungsquellen aus Menschenhand hin. Während die meisten erwachsenen Männchen alleine leben, bestehen N. nasua-Gruppen in der Regel aus einem erwachsenen Männchen, mehreren erwachsenen Weibchen und Jungtieren. Eine Gruppe besteht aus 6 bis 30 (65) Tieren. In der Fortpflanzungszeit verlassen schwangere Weibchen ihre Gruppen und bauen einzelne Nester für ihre Würfe. Sie kehren in der Regel nach 7 bis 8 Wochen in ihre Gruppe zurück.

Ausbreitungspfad

Bei den Vorkommen in Europa handelt es sich um aus der Haltung entkommene oder ausgesetzte Tiere, die sich in der Folge selbständig ausbreiten können.

Auswirkungen Invasivität

Veränderungen der Pflanzenwelt durch Wühl- und Grabaktivitäten sind möglich. Die Art gilt auch als Nesträuber und kann sich negativ auf die einheimische Vogelwelt auswirken. N. nasua wird von der IUCN als am wenigsten bedenklich eingestuft.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: Südamerika
  • Verbreitung in Deutschland: Einzelfunde
  • Verbreitung in Hessen: kein Nachweis

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2016/1141 vom 13. Juli 2016
  • Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)

Sonstiges


Literatur

  • Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
  • Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
  • Nehring, S., Skowronek, S. (2017): Die invasiven gebietsfremden Arten der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr.1143/2014 – Erste Fortschreibung 2017 – BfN-Skripten 471. Bonn.
  • Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
  • https://www.itis.gov
  • https://www.cabi.org/isc/datasheet/74001