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Acridotheres tristis (Linnaeus, 1766) / Hirtenstar (Hessen)

Synonyme


Hirtenmaina

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Klasse: Vögel Aves
  • Ordnung: Sperlingsvögel Passeriformes
  • Unterordnung: Singvögel Passeri
  • Familie: Stare Sturnidae

Es gibt drei Unterarten von Acridotheres tristis.

Kennzeichen

Größe 23 bis 26 cm, Gewicht 82 bis 143 g, Kopf mit aufrechten Kamm. Kakaobraune Grundfarbe; Kopf, Hals und obere Brust schwarz glänzend; Unterseite am Schwanzansatz, Schwanzspitze und äußeren Federn weiß; weißer Flügelfleck, Haut unter dem Auge hellgelb, Beine und Füße hellgelb, variable Irisfarbe mit weißen Flecken. Junge Vögel weniger stark gezeichnet. Sexualdimorphismus nicht erkennbar. Bewegen sich meist hüpfend. Rufe aus knarrenden Tönen, Knurren, Rasseln; lauten, gurgelnden, klappernden und glockenartigen Geräuschen in schneller Folge, die oft als Lied aneinander gereiht sind.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/ Lebensweise

Die Art bevorzugt wärmeres Klima. Der größte Teil des natürlichen Verbreitungsgebiets liegt in den Tropen und Subtropen. Die Art lebt in Auen, Wiesen, Feldern, Forsten und städtischen Gebieten mit Bindung an den Menschen. Sie kann sich an eine Vielzahl von Klimazonen und Lebensräumen anpassen. Sie ernährt sich von Früchten, Beeren, Getreide, Blumennektar, Insekten und deren Larven, Würmern, Fliegen, Schnecken und Spinnen, aber auch Vogeleier, Küken und kleinen Reptilien. Als Kulturfolger sucht sie auch in Straßenabfällen und auf Müllhalden nach Verwertbaren. Wenn Insekten knapp sind, bilden Früchte und Samen einen wichtigen Bestandteil ihrer Ernährung. Dann können Hirtenstare auch zu landwirtschaftlichen Schädlingen werden, die sich von reifen Früchten und Samen ernähren. Ihre Nester bauen sie in Baumhöhlen, Baumkronen, Spalten in Felsen und Mauern. Nestlinge werden in den ersten zehn Tagen vor allem mit Insekten gefüttert.

Ausbreitungspfad

A. tristis wurden in vielen Teilen der Welt absichtlich eingeführt, häufig mit der Absicht, Schädlinge biologisch zu bekämpfen. Zufällige Einschleppungen sind höchstwahrscheinlich auf Flucht aus dem Käfigvogelhandel zurückzuführen.

Auswirkungen Invasivität

Die Art lebt in gestörten Lebensräumen mit Bindung zu menschlichen Siedlungen bzw. Kulturland. Sie konkurriert mit kleinen Säugetieren und Vögeln um Bruthöhlen. Sie stellt eine Bedrohung für die einheimische Lebewelt dar.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: Zentral- und Südasien 
  • Verbreitung in Deutschland: unsicher
  • Verbreitung in Hessen: unsicher

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2019/1262 vom 25. Juli 2019
  • Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)
  • Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung für gebietsfremde Wirbeltiere (BfN-Skripten 409)

Sonstiges


Literatur

  • Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
  • Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
  • Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
  • https://www.itis.gov
  • https://www.cabi.org/isc/datasheet/2994