Allgemeine Arteninformationen
Kennzeichen
• Der größte einheimische Vertreter der Gattung Mustela und etwas kleiner als Steinmarder, Kopf-Rumpf-Länge: 35-45 cm, Schwanzlänge: 11-17 cm
• Weibchen wiegen 500-1000 g; Männchen wiegen 700-1800 g
• Iltisse haben dunkle Grannen und gelbliche Unterwolle. Charakteristisch ist die schwarz-weiß gestreifte Gesichtsmaske mit hellen Ober- und Unterlippen sowie einem weißen Querband hinter den Augen und vor den Ohren.
• Im Sommerfell scheint teilweise sehr wenig der hellen Unterwolle durch, so dass Iltisse dann eher dunkel wirken und damit die Unterscheidung vom Mink (Mustela vison) erschwert wird.
• Verwechslungsmöglichkeiten: Mink (wildfarben: braun mit weißem Kinnfleck)
Biologie und Ökologie
• Höchstalter: bis etwa 8 Jahre im Freiland, bis zu 15 Jahre in Gefangenschaft
• Einzelgänger mit festen Territorien, in denen fortpflanzungsfähige Iltisse desselben Geschlechts nicht toleriert werden (intrasexuelle Territorialität).
• Reviergrößen in Europa: Männchen etwa 50-1.000 ha, Weibchen etwa 50-100 ha;
• Geschlechtsreife: beide Geschlechter mit etwa 10 Monaten;
• die Paarungszeit erstreckt sich von Februar bis April (teilw. bis August);
• die Tragzeit liegt bei 40-42 Tagen und die meist 4-6 Jungtiere werden im Mai geboren; die Jungtiere werden 6 Wochen gesäugt und werden mit etwa 3-4 Monaten selbstständig;
• der Rüde beteiligt sich nicht an der Jungenaufzucht;
• Dismigration der Jungtiere: mit 7-10 Monaten werden die Jungtiere aus dem Revier der Eltern vertrieben – Suche nach eigenem Revier;
• Lebensraum: in Europa Besiedlung fast aller Lebensraumtypen mit Ausnahme vollkommen ausgeräumter Agrarlandschaften und Gebirgslagen über 700-800 m NN.
• Optimale Lebensräume stellen jedoch gewässerreiche Habitate, wie Moore, Gewässerränder, Auwälder, Erlenbrüche, dar.
• die Anzahl der Iltisse pro Flächeneinheit ist durch das Territorialsystem begrenzt und wird vor allem durch das Nahrungsangebot und die anthropogene Mortalität reguliert;
• in wenigen Untersuchungen in Europa wurden 1-10 Iltisse pro 10 km2 gefunden.
• Für Sachsen oder aus vergleichbaren Regionen liegen keine brauchbaren Angaben zur Populationsdichte vor. Hier besteht erheblicher Forschungsbedarf.
• Iltisse sind carnivore Generalisten, deren Hauptnahrung aus Amphibien, Kleinsäugern, Fischen, Vögeln und Eiern besteht.
• Aktivität vor allem in Dämmerung und Nacht;
• Todesursachen: Verkehr, Jagd, Krankheiten (vor allem Staupe, Tollwut), natürliche Feinde wie z.B. Fuchs, Marderhund (v.a. für Jungtiere)
Überregionale Verbreitung
• Die Art kommt in fast ganz Europa vor.
• Sie fehlt auf Island, Irland, im nördlichen Skandinavien und im Balkan
• Quelle: MITCHELL-JONES A.J., AMORI G., BOGDANOWICZ W., KRYSTUFEK B., REIJNDERS P.J.H., SPITZENBERGER F., STUBBE M., THISSEN J.B.M., VOHRALIK V. & ZIMA J. (1999): Atlas of European Mammals. The Academic Press London, 484 S.
Erhaltungszustand
ungünstig-unzureichend
Vorkommen
Langfristiger Bestandstrend
mäßiger Rückgang
Kurzfristiger Bestandstrend
Daten ungenügend