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Impatiens glandulifera Royle / Drüsiges Springkraut (Mecklenburg-Vorpommern)

Synonyme


Impatiens roylei Walp.

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

Impatiens glandulifera gehört zur Familie der Balsaminengewächse (Balsaminaceae), die sich aus zwei Gattungen zusammensetzt. Die Gattung der Springkräuter (Impatiens) umfasst 1000 Arten und ist überwiegend paläotropisch verbreitet, das heißt, die meisten Arten kommen in Zentralafrika, Indien und Südostasien vor. In Deutschland kommen die einheimische Impatiens noli-tangere, die neophytischen I. parviflora, I. edgeworthii (seit 2001 in Sachsen) und I. capensis sowie die nur selten verwilderte Gartenpflanze I. balsamina vor. Das sehr ähnliche I. balfourii ist für Deutschland bekannt.

 

Kennzeichen

0,5 - 3 m hohe Pflanze mit oben verzweigtem, bis 5 cm dickem Stängel. Blätter gegenständig, oben auch zu 3 quirlständig, bis 25 cm lang und bis 5 cm breit, eilanzettlich und scharf gezähnt. Blattstiel und -grund drüsig. Blüten in aufrechten 2- bis 14-blütigen Trauben, inkl. Sporn 25 - 40 mm lang, purpurrot, rosa oder weiß, intensiv süßlich-seifig duftend. Blütensporn 3-7 mm lang, abwärts gebogen. 3 Kelchblätter, das untere kronblattartig u. gespornt. 5 Kronblätter, das obere größer, die übrigen kleiner, paarweise verwachsen. Fruchtkapsel 3-5 cm lang, wie bei allen Springkrautarten bei Berührung aufspringend. Verwechslungsmöglichkeit mit Kleinblütigem Springkraut (I. parviflora) und Großem Springkraut (I. noli-tangere) sowie im vegetativen Zustand mit anderen Impatiens-Arten.

Biologie und Ökologie

Wuchsverhalten: höchstwüchsige, einjährige Pflanze; keimt erst im Juni, kann aber bis zu 30 cm pro Tag wachsen; je schattiger der Standort, desto schneller ist der Wuchs, da die Pflanze viel Feuchtigkeit benötigt; bildet zumeist dichte, großblättrige Bestände
Vegetative Ausbreitung: treibt im Boden lange, kräftige und verzweigte Wurzelausläufer, die meist horizontal wachsen und bis zu 10 cm dick sein können; verdriftete Sprossteile können zu ganzen Pflanzen heranwachsen; umgeknickte Pflanzen treiben an den Knoten Wurzeln und können dann aufrecht weiterwachsen
Generative Ausbreitung: lange (3 monatige) Blüte- und Fruchtzeit; pro Pflanze bis zu 2.500 Samen, diese werden 2-7 m weit aus den Früchten geschleudert; keimen bereits im folgenden Frühjahr, aber können auch mehrere Jahre im Boden überdauern
Verbreitungswege: mit fließendem Wasser kommt es zu Fernausbreitung über sehr weite Distanzen; anthropogener Samentransport mit Bodenmaterial bei Baumaßnahmen oder auch bei der Verwendung von Auenkies beim Bau von Waldwegen

Überregionale Verbreitung

Herkunftsgebiet: westlicher Himalaja
Aktuelle Verbreitung in Europa: Das Drüsige Springkraut ist heute im temperaten Europa von den Britischen Inseln bis nach Russland verbreitet. Im Norden reicht das europäische Areal bis Skandinavien, im Süden bis Frankreich, Süditalien und Kroatien. Im eigentlichen Mittelmeergebiet fehlt die Art.
Aktuelle Verbreitung in Deutschland: flächendeckend mit größeren Verbreitungslücken nördlich Sachsens

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2017/1263 vom 12. Juli 2017
  • Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung für gebietsfremde Gefäßpflanzen (BfN-Skripten 352)

Phänologie


Phänogramm

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