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Leucobryum glaucum (Hedw.) Ångstr. / Gewöhnliches Weißmoos (Sachsen)

Synonyme


Dicranum glaucum

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:BG (besonders geschützt)
FFH:FFH-V (Anhang V - Art der FFH-Richtlinie (1992))
Rote Liste Sachsen:V (zurückgehende Art lt.Vorwarnliste, zurückgehende Pflanzengesellschaften (keine Gefährdungskategorie!))

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

Sehr ähnlich und mit Sicherheit nur mikroskopisch von L. glaucum unterscheidbar ist das in Deutschland wesentlich seltenere Leucobryum juniperoideum.

Kennzeichen

Das Weißmoos bildet auffällige, kompakte, halbkugelige, feucht bläulichgrüne, trocken weißlichgrüne Polster. Die Pflanzen sind aufrecht wachsend, kräftig und dicht beblättert; sie erreichen Höhen von bis 15 (20) cm. Die Blätter sind lanzettlich, im oberen Teil röhrig zusammengezogen; sie werden im wesentlichen von der Rippe gebildet. Die Rippe besteht aus weitlumigen, wasserspeichernden Hyalinzellen (Hyalozyten) und englumigen Chlorophyllzellen (Chlorozyten). Sporogone werden nur sehr selten ausgebildet.

Biologie und Ökologie

An mäßig bis stark beschatteten, sauren, humosen Standorten, z.B. auf Waldboden, an Silikatfelsen, am Grunde von Bäumen (z.B. Alnus glutinosa), auf Heideboden, in Blockhalden, auf saurem Humus, Torf, stark verfaulten Stubben.

Überregionale Verbreitung

Europa, Azoren, Kanaren, Madeira; Ostasien; Nordamerika; Südamerika (Kolumbien?, Brasilien?)

Erhaltungszustand


Erhaltungszustand

ungünstig-unzureichend

Prüfung und Erfassung


Relevanz bei Eingriffen

  • Forstwirtschaft

Untersuchungsstandards

Außerhalb der Sandsteingebiete ist das Erkennen der Art weitgehend unproblematisch. In den Sandsteingebieten kommt außerdem das ähnliche L. juniperoideum vor, das mit Sicherheit von L. glaucum nur durch mikroskopische Untersuchung abgetrennt werden kann.

Vorkommen


Status Etablierung

Indigene, Ureinheimische (Reproduktion)

Langfristiger Bestandstrend

starker Rückgang

Kurzfristiger Bestandstrend

gleichbleibend

Bestand

Aktuelle Nachweise aus 140 Messtischblatt-Quadranten; zahlreiche umfangreiche Bestände, z. B. in Westerzgebirge und Vogtland.

Verbreitung und Einbürgerung

In Sachsen zerstreut vorkommend; vom Flachland bis in höchste Lagen (Fichtelberg, 1100 m, Lange [RIEHMER 1926]).

Vorkommenskarte

Vorkommenskarte

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm

Erläuterung Phänologie

Die Art ist, vorausgesetzt es liegt keine geschlossene Schneedecke, das ganze Jahr über kartierbar.

Lebensraum


Wälder (v. a. Nadelwälder, Mischwälder, Bruchwälder), Heiden, Silikatfelsen, Blockhalden

Lebensräume nach Artenschutzrecht

Wälder (v. a. Nadelwälder, Mischwälder, Bruchwälder), Heiden, Silikatfelsen, Blockhalden

Ökologische Charakterisierung

  • Felsen, Höhlen
  • Laubwald, Laubmischwald
  • Nadelwald
  • Spezielle Substrate (Totholz, Detritus, Pflanzen, Pilze)

Management


Beurteilung

Die Art kommt in Sachsen zerstreut vor. Sie ist im Rückgang und wurde aus diesem Grund in die Vorwarnliste eingruppiert.

Management

Verhinderung der Entwässerung von Feuchtwäldern; Verzicht auf Waldkalkung

Gefährdungen


Entwässerung von Feuchtstandorten; intensive Forstwirtschaft (v. a. Waldkalkung); Luftverschmutzung; diffuser Nährstoffeintrag/Eutrophierung; Sammeln für gewerbliche Zwecke

Sonstiges


Literatur

MÜLLER, F. (2004): Verbreitungsatlas der Moose Sachsens. Tauer: lutra.

Bearbeitungsstand und Bearbeiter des Artensteckbriefes

Bearbeitungsstand: 30.11.2010 Bearbeiter: Dr. Frank Müller (Freital)