Allgemeine Arteninformationen
Kennzeichen
- gehört zu den größten mitteleuropäischen Fledermausarten
- rotbraune Färbung, kurze runde Ohren
- Flügelspannweite 32 – 40 cm
- Gewicht 21 – 30 g
- Unterarmlänge 48 – 58 mm
Biologie und Ökologie
- Wochenstuben- und Sommerquartiere in Baumhöhlen und in Spalten von Bauwerken, häufige Quartierwechsel
- Winterquartiere in Baumhöhlen sowie in Fels- oder Mauerspalten
- Wochenstubenkolonien bestehen meist aus 20 - 60 Tieren
- die Weibchen bekommen pro Jahr 1 Jungtier oder Zwillinge
- Männchenkolonien umfassen meist bis 20 Tiere
- Jagd in allen Landschaftstypen, besonders aber über Gewässern und in Auwaldgebieten
- Die Nahrung wird im freien Luftraum und oft in großen Höhen von 10 – 50 m erbeutet. Sie setzt sich vor allem aus Zweiflüglern, Wanzen, Käfern und Schmetterlingen zusammen.
- Die schnell fliegenden Abendsegler können zwischen Tagesquartier und Jagdgebieten >10 km zurücklegen.
- gerichtet ziehende Art mit saisonalen Wanderungen zwischen 100 und 1.000 km.
Überregionale Verbreitung
- Vorkommen von Europa bis nach Ostasien, nördlich bis zum 60. - 61. Breitengrad, im Mittelmeergebiet selten und lückenhaft verbreitet
- in ganz Deutschland nachgewiesen, Wochenstubenkolonien befinden sich überwiegend in Norddeutschland sowie in Sachsen und Sachsen Anhalt
Erhaltungszustand

ungünstig-unzureichend
Prüfung und Erfassung
Verantwortlichkeit (Auswahl)
Daten ungenügend, evtl. erhöhte Verantwortlichkeit zu vermuten
Untersuchungsstandards
Wochenstubenquartiere:
- Zählungen adulter Tiere beim Ausflug - Ende Mai - Anfang Juni
- Quartiersuche durch Beobachtungen am Quartier schwärmender Tiere bzw. von Einflügen in der Morgendämmerung sowie anhand von Soziallauten
- ggfs. Kontrollen von Fledermauskästen
Sommer-, Zwischenquartiere:
- Ausflugszählungen, Feststellung der Quartierstandorte anhand der Sozialrufe
Balz-, Winterquartiere:
- Feststellung der Quartierstandorte anhand der Sozialrufe
Jagdgebiete:
- gute akustische Nachweisbarkeit, Begehungen mit Ultraschalldetektor, Rufaufzeichnungen für anschließende Analyse der Sonagramme
- mindestens 6-8 Begehungen im Zeitraum Ende April bis Anfang September, Begehungsdauer je nach Gebietsgröße mindestens 3 Stunden bis ganznächtlich, wobei stets die Dämmerungsphasen einzubeziehen sind
- langfristige oder regelmäßige ganznächtliche stationäre akustische Aufzeichnungen
- spezielle Untersuchungsanforderungen für Planungen von Windenergieanlagen (6 Begehungen während des Frühjahrszuges, 7 Begehungen in der Wochenstubenzeit, 10 Begehungen während des Herbstzuges sowie langfristige bzw. regelmäßige ganznächtliche stationäre akustische Aufzeichnungen)
- Netzfänge zur Feststellung des Reproduktionsstatus
Vorkommen
Langfristiger Bestandstrend
mäßiger Rückgang
Kurzfristiger Bestandstrend
gleichbleibend
Phänologie
Phänogramm