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Ophiogomphus cecilia (Fourcroy, 1785) / Grüne Flussjungfer
Synonyme
Grüne Flußjungfer, Grüne Keiljungfer, Gomphus serpentinus, Ophiogomphus serpentinus
Rechtlicher Schutz und Rote Liste
Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:
SG (streng geschützt)
FFH:
FFH-II (Anhang II - Art der FFH-Richtlinie (1992)), FFH-IV (Anhang IV - Art der FFH-Richtlinie (1992))
Rote Liste Deutschland:
* (derzeit keine Gefährdung)
Allgemeine Arteninformationen
Kennzeichen
mittelgroße Großlibelle, bei der die beiden großen Komplexaugen sich nicht berühren, d. h. deutlich voneinander getrennt stehen
Kopf und Thorax überwiegend grün mit schwarzer Zeichnung, Hinterleib schwärzlich mit gelblicher bis orangegelblicher Fleckung
frisch geschlüpfte Tiere sind überwiegend gelb mit schwarzer Zeichnung.
Exuvien mit blattartig verbreiterten, kurzen Fühlern und deutlich entwickelten Rückendornen
Biologie und Ökologie
Fließwasserlibelle. Die größte Abundanz wird in den Mittelläufen größerer Flüsse mit sandig-kiesigem bis sandig-steinigem Bodensubstrat erreicht. Die Art besiedelt auch kleinere Bäche mit sandigem Bodensubstrat und Mittelgebirgsflüsse bis in die obere Forellenregion.
Die Larven besiedeln die Bodensubstrat in meist stärker überströmten Gewässerabschnitten (Hügel- und Tiefland) bzw. strömungsberuhigten Bereichen (Mittelgebirgsflüsse mit stärkerem Gefälle).
Die fortpflanzungsreifen Männchen halten sich an sonnigen Tagen am Gewässer, gern an voll besonnten Abschnitten auf, wo sie über dem Gewässer patrouillieren oder in der überhängenden Vegetation ruhen und erwarten dort die Ankunft von Weibchen. An breiten Flüssen mit gleichförmigen Ufern patrouillieren Männchen meist längere Zeit über der freien Wasserfläche.
Die Weibchen und noch nicht geschlechtsreife Männchen nutzen vermutlich überwiegend die Kronenbereiche von Wäldern und Baumgruppen als Lebensraum.
Sind die Gewässer nicht direkt von Wald umgeben, halten sich frisch geschlüpfte Individuen häufig für einige Stunden im angrenzenden Offenland, meist hinter (!) Ufergehölzen bzw. Deichen auf und hier leicht nachweisbar. Sind diese Teillebensräume wärmebegünstigt und windgeschützt, können hier vor allem in den Morgenstunden regelmäßig jagende bzw. ruhende Imagines auch während der Reproduktionszeit beobachtet werden.
Die Entwicklungsdauer beträgt in Abhängigkeit von den Temperaturverhältnissen 2-4 Jahre.
Überregionale Verbreitung
Eurosibirischer Faunenelement mit osteuropäischem Verbreitungsschwerpunkt. Das Areal erstreckt sich Kasachstan und dem Ural bis Frankreich. In Deutschland erreicht die Art die westliche Grenze des weitestgehend geschlossenen Verbreitungsgebietes. In Schweden kommt
O. cecilia
nur am Polarkreis, in Griechenland lediglich in Westthrakien vor.
In Deutschland vom Tiefland bis in die Mittelgebirge.
Erhaltungszustand
günstig
Phänologie
Phänogramm
Sonstiges
Literatur
BROCKHAUS, T. (2005): Grüne Keiljungfer Ophiogomphus cecilia (Fourcroy, 1785). - In: BROCKHAUS, T. & FISCHER, U. (Hrsg.) (2005): Die Libellenfauna Sachsens. - Natur & Text Rangsdorf : 143-146
MÜLLER, O. (1995): Ökologische Untersuchungen an Gomphiden (Odonata: Gomphidae) unter besonderer Berücksichtigung ihrer Larvenstadien. -Dissertation an der Humboldt-Universität zu Berlin. - Cuvillier Verlag Göttingen: 234 pp.
OLIAS, M. & BURBACH, K. Libellen (Odonata). - In: GÜNTHER, A., NIGMANN, U., ACHTZIGER, R. & GRUTTKE, H. (Bearb.) (2005): Analyse der Gefährdungsursachen von planungsrelevanten Tiergruppen in Deutschland. - Naturschutz und Biodiversität 21: 351-385
SCHORR, M. (1990): Grundlagen zu einem Artenhilfsprogramm Libellen der Bundesrepublik Deutschland. - Societas Internationalis Odonatologica (S.I.O.) Bilthoven: 196-201
STERNBERG, K., HÖPPNER, B.; Heitz, A.; Heitz, S. (2000): Ophiogomphus cecilia (Fourcroy, 1785). Asiatische Keiljungfer. - In: STERNBERG, K. & BUCHWALD, R. (Hrsg.) (2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera, Literatur). - Verlag Eugen Ulmer Stuttgart: 285-293
SUHLING, F. & MÜLLER, O. (1996): Die Flußjungfern Europas. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 628. - Westarp Wissenschaften Magdeburg: 237 pp.
SUHLING, F.; WERZINGER, J. & MÜLLER,O. (2003): 6.8. Ophiogomphus cecilia (Forcroy, 1785). - In: PETERSEN, B., G. ELLWANGER, G. BIEWALD, U. HAUKE, G. LUDWIG, P. PRETSCHER, E. SCHRÖDER & A. SSYMANK (2003): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland; Band 1: Pflanzen und Wirbellose. - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69: 593-601
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