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Aeshna subarctica Walker, 1908 / Hochmoor-Mosaikjungfer

Synonyme


Aeschna subarctica interlineata Ander, 1944, Aeshna subarctica elisabethae Djakonov, 1922

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:SG (streng geschützt)
Rote Liste Deutschland:1 ((akut) vom Aussterben bedroht)

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

Sehr große Aeshnide („Edellibelle“) von typischer Gestalt einer „Mosaikjungfer“. Thorax dunkelbraun mit 2 oder 3 gelblichen und bläulichen Seitenbinden. Hinterleib dunkel, mit gelblicher und blauer (Männchen) bzw. gelblich grauer (Weibchen) mosaikartiger Fleckung. Eine sichere Unterscheidung von der Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea) ist meist nur durch Fang möglich. Unterscheidungsmerkmale zur Torf-Mosaikjungfer sind u. a. die etwa gleiche Größe der Zeichnungselemente des Abdomens (Torf-Mosaikjungfer mit schmalen Querstreifen und deutlich größeren runden Flecken), das Fehlen der weißen oder gelblichen Hinteraugenflecken, die schwarze Linie zwischen Kopfschild und Stirn verschmälert sich seitlich nicht (gleiche Breite oder seitlich sogar erweitert), die Hinterleibsanhänge der Weibchen stehen waagerecht. Exuvien stark glänzend, Cerci reichen über die Mitte der Analpyramide hinaus

Biologie und Ökologie

Die Hochmoor-Mosaikjungfer ist streng an ausgedehnte flutende Torfmoosrasen gebunden. Sie besiedelt damit ausnahmslos nährstoffarme dystrophe Gewässer, wobei sie nicht nur reine Hochmoorbereiche, sondern auch mesotrophe Niedermoore und verlandende Torfstiche besiedeln kann, sofern flutende Torfmoosrasen vorhanden sind. Viele Fortpflanzungsgewässer befinden sich innerhalb größerer Waldgebiete. Die Imagines jagen häufig in benachbarten Waldbeständen entlang von Wegen, Waldrändern und Lichtungen und scheinen überwiegend im Kronenbereich von Bäumen zu übernachten. Die Eiablage erfolgt überwiegend in der Nähe größerer flutender Torfmoosrasen in unterschiedliche Substrate. Die Larven weisen sehr komplexe Temperaturansprüche auf, die durch Aufenthalte in unterschiedlichen Wassertiefen innerhalb der Torfmoospolster erfüllt werden. Die Larvenentwicklung dauert 3–4 Jahre.

Im Feldberggebiet wurde ein regelmäßiger Individuenaustausch über 1,5 km Luftlinie zwischen 2 Mooren beobachtet (Sternberg 1990). Funde von Individuen abseits der Vorkommensgebiete belegen größere Wanderungsdistanzen, infolge der geringen Populationsgrößen und der Seltenheit geeigneter Lebensräume ist die Ausbreitungsfähigkeit aber stark eingeschränkt. Mindestpopulationsgrößen sind unbekannt, Voraussetzungen für ein langfristiges Überleben sind aber wahrscheinlich funktionsfähige Metapopulationen.

Überregionale Verbreitung

Circumpolare, holarktische Verbreitung in Amerika, Europa und Asien. In Europa und Asien nur die Unterart A. s. elisabethae. Das eurasische Areal reicht von Westfrankreich bis Hokkaido. In Mitteleuropa kommt die Art in Arealrandlage mit starker Fragmentierung und Isolation der Populationen im Süden und Westen vor.

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm