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Somatochlora arctica (Zetterstedt, 1840) / Arktische Smaragdlibelle

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:BG (besonders geschützt)
Rote Liste Deutschland:2 (stark gefährdet)

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

Sehr dunkel wirkende Falkenlibelle von dunkelgrüner bis schwärzlicher Körperfärbung, auffallend sind im Kontrast dazu die grün glänzenden Augen. Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit der sehr ähnlichen Alpen-Smaragdlibelle Somatochlora alpestris, sichere Unterscheidungsmerkmale stellen bei Männchen die Form der Hinterleibsanhänge, bei Weibchen die Form der Legeklappe dar. Eine sichere Bestimmung der zwei Arten im Flug anhand von Zeichnungsmerkmalen und Körperstruktur ist nur durch erfahrene Beobachter möglich. Im Gelände gefertigte Belegfotos sollten bei Männchen die Körperoberseite mit Fokus auf den Hinterleibsanhängen zeigen, bei Weibchen möglichst Körperoberseite und Seitenansicht von Brust und ersten Hinterleibssegmenten. Die Weibchen von S. arctica besitzen an den Seiten des 3. Segments auffallende gelbe Seitenflecken.

Die Larven und Exuvien von S. alpestris und S. arctica zeigen Unterschiede in der Behaarung, besonders in Anzahl und Länge von Borsten an den Segmenthinterkanten, eine sichere Bestimmung ist nur bei hoher Vergrößerung möglich.

Biologie und Ökologie

Die Art besiedelt nasse Hoch- und Übergangsmoore, mesotrophe Niedermoore und überrieselte Hangmoore sowie Moorwälder mit wenig oder kaum sichtbarem Wasser in Form von Torfmoos-Wollgras-Fluren, Schlenken, flächigen Quellabflüssen und kleinen wasserhaltigen Vertiefungen. Die Fortpflanzungsgewässer befinden sich innerhalb größerer Waldgebiete. Die Imagines jagen in benachbarten Waldbeständen entlang von Wegen, an Waldrändern und über Lichtungen und kommen nur relativ selten an die Fortpflanzungsgewässer. Typische Entwicklungsgewässer sind weniger als 1 m² groß, seicht und bisweilen vollständig von Torfmoosen durchwachsen, so dass keine Wasserfläche mehr sichtbar ist. Die Larven leben oberflächennah in Moospolstern, und teilverrottetem Pflanzenmaterial. Sommerliches Austrocknen und winterliches Durchfrieren des Habitats überstehen sie, indem sie sich bis zu 30 cm tief in lockeres Torfsubstrat eingraben. Die Larvenentwicklung dauert 2–5, im Regelfall 3 Jahre.

S. arctica bildet oft unbeständige Kleinpopulationen und besiedelt Kleinstbiotope oft nur sporadisch. Voraussetzungen für ein langfristiges Überleben sind wahrscheinlich funktionsfähige Metapopulationen.

Überregionale Verbreitung

Paläarktische Art, die westlich von den Pyrenäen und Irland/Schottland über Skandinavien und Sibirien nach Osten bis Kamtschatka, Sachalin und Japan verbreitet ist. In Mitteleuropa nur punktuell im norddeutschen Tiefland, den Alpen und einigen Mittelgebirgen.

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm