Allgemeine Arteninformationen
Kennzeichen
- Einjähriges, kleinwüchsiges Süßgras
- Pflanze meist niederliegend in einzelnen Rosetten wachsend, bei hoher Dichte bisweilen aber auch aufsteigend
- Blattscheide kahl und bauchig aufgeblasen, Spreite sichelartig gebogen
- Ährchen einblütig, zu mehreren kugelig gebüschelt in einer Rispe angeordnet
Biologie und Ökologie
Das Scheidenblütgras wächst auf zeitweise trockenfallenden, sauren, meist nährstoffarmen, sandig-schlammigen Böden im offenen, flachen Uferbereich von oligo- bis mesotrophen Teichen, Wasserspeichern, Talsperren und Altwässern im Tief-, Hügel- und unteren Bergland. Die natürlichen Standorte dürften im Überschwemmungsbereich von Flüssen und Bächen liegen. Entscheidend ist das Bespannungs- bzw. Stauregime. Als annueller Pionierstratege der Zwergbinsengesellschaften ist die Art in der Lage, nach Absenkung des Wasserspiegels innerhalb kurzer Zeit zu blühen und zu fruchten, bevor der Wasserstand wieder ansteigt. Die Samen sind vermutlich sehr lange keimfähig. Starke Bestandsschwankungen von Jahr zu Jahr sind typisch; kleine Vorkommen können in Folgejahren Massenvorkommen bilden.
Überregionale Verbreitung
Holarktisch verbreitet mit mehreren disjunkten Vorkommen in West-, Mittel- und Osteuropa, Westsibirien und dem Fernen Osten sowie an der Westküste Nordamerikas.
Beständige Vorkommen in Europa liegen vor allem in Westfrankreich (Bretagne), Deutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt), Tschechien (v. a. Südböhmen) und Russland (Region St. Petersburg), aktuelle Nachweise liegen außerdem für Österreich (Waldviertel) und Polen (Schlesien) vor.
Erhaltungszustand

günstig
Prüfung und Erfassung
Verantwortlichkeit (Auswahl)
In besonders hohem Maße verantwortlich