Allgemeine Arteninformationen
Taxonomie
Ob der neuerdings gültige Gattungsname Phengaris bestehen bleiben wird oder doch Maculinea beibehalten werden kann, wird gegenwärtig durch die Internationale Kommission für Zoologische Nomenklatur geprüft.
Kennzeichen
Falter klein bis mittelgroß, Vorderflügellänge 16 ... 17,5 mm.
Unterseite der Flügel hell graubraun, ohne blaue Basalbestäubung. Im Saumfeld eine Reihe heller Flecke und weiter innen eine weitere Bogenreihe schwarzer, weiß geringter Flecke.
Biologie und Ökologie
Maculinea teleius-Weibchen legen mittels Legeröhre die Eier tief in die Blütenköpfe vom Großen Wiesenknopf ab. Es kann regionale Unterschiede geben (z. B. Ablage in noch grüne, seitenständige Köpfe). Pro Blütenkopf entwickelt sich aber nur eine Raupe (Unterschied zur Schwesterart M. nausithous), da sie kannibalisch lebt. Die Raupe ist größer als diejenige von M. nausithous und trägt Rückenborsten auf den Segmenten. Sie verlässt auch nach der 3. Häutung die Pflanze und muss von Myrmica scabrinodis (in geringerem Umfang auch von Myrmica rubra) gefunden werden. Es folgt eine Zeremonie, wobei ein Sekret von der Raupe abgegeben wird, das die Ameise aufnimmt. Im weiteren Verlauf wird die Raupe von der Ameise „gemolken“, d. h. zur weiteren Sekretabgabe gedrängt. Das kann längere Zeit bis zu mehreren Stunden dauern, dann richtet sich die Raupe auf (Nachahmung einer Ameisenbrut ?), in diesem Moment ergreift die Ameise und trägt sie ins Nest. Die Nester von Myrmica scabrinodis sind im Lebensraum von M. teleius meist recht klein. Wegen der räuberischen Lebensweise (Ernährung von Ameisenbrut) kann sich nur eine Raupe pro Nest entwickeln.
Die allgemein standorttreue Art kann aber durchaus Distanzen vom wenigen km überbrücken, sie ist ausbreitungsfreudiger und flugkräftiger als ihre Schwesterart. Infolge ihrer höheren Ansprüche an die Habitatqualität kommt es trotz größerer Mobilität von Einzeltieren selten zum Austausch mit entfernter lebender Populationen.
Die Art wird bezüglich Flächenanspruch für eine Überlebensfähigkeit von 30 Jahren in Klasse 1 (1 ha) eingestuft und bezüglich Populationsdichte in Klasse 2 .. 5 (16 ... 200/ha).
Überregionale Verbreitung
Die Art kommt von Mittel- und Südeuropa über den Kaukasus, dem mittleren und südlichen Ural, Sibirien und Kasachstan, der Mongolei, Teilen von China sowie in Korea und Japan vor.
Europaverbreitung: Karte bei KUDRNA (2002): S. 200.
In Deutschland wird sie nicht aus den Bundesländern SH, MV und ST gemeldet. Die Arealgrenze verläuft außerhalb unseres Gebietes im nördlichen Deutschland.
Erhaltungszustand

ungünstig-unzureichend
Phänologie
Phänogramm