Allgemeine Arteninformationen
Taxonomie
Außerhalb der Alpen fliegt die Nominatform. Die alpine Unterart ssp. urbani Hirschke, 1901 kommt in den südöstlichen bayerischen Alpen vor. Im weiteren Text beziehen sich die Ausführungen nur auf die Nominatforn.
Kennzeichen
Die Falter der Art sind mittelgroß (Vorderflügellänge 18 ... 25 mm), wobei die Männchen meist die kleineren Falter sind.
Die durchgehenden roten Submarginalbinden haben keine schwarze Punkte auf der Unterseite der Hinterflügel (Euphydryas aurinia besitzen diese).
Ältere Raupen sind schwarz mit gelben Längsstreifen.
Biologie und Ökologie
Die Weibchen wählen zur Ablage nicht zu alte Eschen in gut besonnten, luftfeuchten Standorten, vor allem an Wald- und Wegrändern (innere und äußere Waldmäntel). Die Eiablage erfolgt in 1-3 ( ... 10) m Höhe auf der Blattunterseite in sog. Eispiegel (manchmal auch mehrschichtig). Die Eiraupen beginnen mit der Anlage eines Gespinstes, das zuerst das einzelne Fiederblatt, später auch benachbarte Fiederblätter umfasst. Ab Ende Juli verlassen die Jungraupen die Nester und überwintern im Gespinst am Boden. Nach der Überwinterung fressen die größeren Raupen an verschiedenen krautigen Pflanzen und Gehölzen (vor allem Spitzwegerich und Ehrenpreis, in der Literatur werden auch Schneeball, Heckenkirsche und weitere Arten genannt), die kleineren gehen ohne Nahrungsaufnahme in einen nochmaligen (auch mehrfachen) Ruhezustand und überwintern ein weiteres Mal. Die Verpuppung erfolgt als Stürzpuppe überwiegend an Baumstämmen. Die Falter fliegen im Bereich der Außen- und Innensäume entlang von Wegen und Schneisen. Als Nektarsaugpflanzen dienen vor allem weißblühende Doldengewächse.
Nach gegenwärtigem Kenntnisstandsind die falter orttreu.
Die Art wird bezüglich Flächenanspruch für eine Überlebensfähigkeit von 30 Jahren in Klasse 4 (64 ha) eingestuft und bezüglich der Populationsdichte in die Klasse 3-6 (1 ... 64/ha).
Überregionale Verbreitung
Die Art kommt von Frankreich, Mittel- und Osteuropa über den Kaukasus und den Ural, Ost-Kasachstan, Sibirien bis zur Mongolei und Nordwestchina vor.
Europaverbreitung: Karte bei KUDRNA (2002): S. 161.
In Deutschland wurde sie aus allen Flächenbundesländern mit Ausnahme des Saarlandes (SL) gemeldet. Allerdings sind alle Vorkommen außerhalb BY, BW, ST und SN erloschen. Die Grenze des ursprünglichen Areals verlief im westlichen und nördlichen Deutschland.
Erhaltungszustand

ungünstig-schlecht
Phänologie
Phänogramm