Allgemeine Arteninformationen
Kennzeichen
Das Flussneunauge ist aalförmig lang gestreckt, daumenstark und kann bis ca. 50 cm Gesamtlänge (im Durchschnitt 30 bis 40 cm) erreichen. Seitlich betrachtet sind neben den sieben Kiemenöffnungen ein Auge sowie eine Nasenöffnung (daraus abgeleitet der Name - Neunauge) sichtbar. Zwischen den beiden Teilen der Rückenflosse befindet sich kein Zwischenraum. Die Körperfärbung ist graubraun und der Bauch ist etwas heller. Artcharakteristisch ist die Bezahnung des Saugmundes. An den Enden der vergleichweise breiten Supraoralplatte befindet sich je ein spitzer Zahn. Die übrigen, ebenfalls spitzen Saugmundzähne sind lateral in drei Gruppen zu zwei bis drei Zähnen sowie oberhalb des Saugmundes einzeln angeordnet.
Biologie und Ökologie
Die Nahrung der adulten, in den Küstenregionen der Meere lebenden Flussneunaugen besteht hauptsächlich aus Wirbeltierfleisch und -blut. Seine Hauptopfer sind Heringe und Dorsche.
Mit dem Erreichen einer Größe von etwa 40 bis 50 cm stellen die Tiere die Nahrungsaufnahme ein und der Darm bildet sich zurück. Die Flussneunaugen wandern nun in weit oberhalb gelegene Flussabschnitte. Das Ablaichen erfolgt in der Zeit von März bis Mai an sandig kiesigen Stellen in großen Scharen, wobei sich die Tiere umschlingen. Pro Weibchen können bis zu 40.000 blassgelbe Eier abgelegt werden.
Die Larven werden als Querder bezeichnet und leben im Sand der Fließgewässer. Die Entwicklung der Querder erfolgt innerhalb von drei bis fünf Jahren. Danach wandeln sich die Tiere in etwa sechs bis acht Wochen in Neunaugen um (Metamorphose). Die jungen Flussneunaugen wandern zurück ins Meer, wo sie sich etwa ein bis zwei Jahre räuberisch ernähren und bis zum Eintritt der Geschlechtsreife bleiben.
Habitatpräferenz: rheophil A
Mobilität: groß, anadrom
Reproduktionsstrategie: lithophil
Ernährung: Filtrierer/piscivor
Überregionale Verbreitung
autochthon
Das Flussneunauge kommt in den Küstengebieten von Nord- und Ostsee bis ins westliche Mittelmeer, einschließlich der dort mündenden Flusssysteme vor. Binnenformen existieren in den großen Seen Nordwest-Rußlands. Die Art kommt nicht im Donaubecken vor.
Erhaltungszustand

ungünstig-schlecht
Vorkommen
Langfristiger Bestandstrend
starker Rückgang
Kurzfristiger Bestandstrend
deutliche Zunahme
Phänologie
Phänogramm