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Cladonia portentosa (Dufour) Coem. / Ebenästige Rentierflechte

Synonyme


Cladonia condensata, Cladonia impexa, Cladina impexa, Cladonia laxiuscula, Cladina portentosa, Cladonia spumosa

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:BG (besonders geschützt)
FFH:FFH-V (Anhang V - Art der FFH-Richtlinie (1992))
Rote Liste Deutschland:3 (gefährdet)

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

In Europa ist diese Art nur durch die ssp. portentosa vertreten.

Kennzeichen

Zierlicher Habitus mit vier Ästen je Verzweigungspunkt und meist nicht zurückgekrümmten Ästen (im Unterschied zu C. ciliata). Fluoresziert im UV-Licht als einzige unserer Rentierflechten. Reaktionen: K-, P-, UV + weißlich; Geschmack nicht bitter.

Biologie und Ökologie

  • Langlebige Erdflechte, Ausbreitung durch Bruchstücke und durch Sporen.
  • bildet selten Apothecien aus, sodass ihre Ausbreitung vor allem über Thallusbruchstücke erfolgt. Infolgedesen geschieht die Wiederbesiedelung zerstörter Populationen/Lebensräume nur langsam. Es herrscht Forschungsbedarf bezüglich des weiträumigen Ausbreitungspotentials.
  • Keine Pionierart, sondern Art der späteren Sukzessionsphasen. Benötigt vegetationsfreie Stellen zur Besiedelung. vor allem gegenüber Gräsern (Deschampsia flexuosa, Molinia caerulea)kokurrenzschwach. Verdichtung der Grasbestände in Vielzahl von Habitaten (Heiden, Sandtrockenrasen, lichte Wälder, u.a.) führt zum Verschwinden der Bestände. Auch neophytisches Moos Campylopus introflexus (kann sehr dichte geschlossene Rasen bilden) kann dabei eine Rolle spielen.
  • Reagiert empfindlich gegenüber starken Störungen bedingt durch langsames Wachstum. Leichte Störungen können für die Ausbreitung und Erhalt der Bestände förderlich sein.
  • Besiedelung der Standorte mit extrem trockenen, nährstoffarmen und sauren Böden.
  • wichtiges Mikrohabitat für Wirbellose, vor allem Hornmilben. Von einigen Tierarten in geringeren Mengen als zusätzliche Futterquelle genutzt (Nachtfalterlarven, Wühlmäuse).
  • Hinsichtlich der Mindestpopulation hat diese Art, eine Sonderstellung, da sie aufgrund der klonalen Vermehrung nicht auf eine Vielzahl von Individuen angewiesen ist. Auch Vorkommen mit geringer Individuenzahl haben bei Fortbestehen günstiger Bedingungen eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit zu erlöschen.

Überregionale Verbreitung

C. portentosa ssp. portentosa ist auf ozeanisch-subozeanische Gebiete Europas beschränkt, wo die Art vor allem in der temperaten Zone mit Vorposten von der meridionalen bis in die boreale Zone auftritt. Hieraus erwächst den mitteleuropäischen Staaten eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Sippe im Weltmaßstab.

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm