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Cygnus cygnus (Linnaeus, 1758) / Singschwan

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:SG (streng geschützt)
Vogelschutzrichtlinie Schutzstatus:VRL-Anh.I (Art des Anhang I der Vogelschutzrichtlinie)
Rote Liste Deutschland:* (derzeit keine Gefährdung)

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

keine Unterarten

Kennzeichen

Der Singschwan ist etwas kleiner als der Höckerschwan und hat einen graderen, weniger geschwungenen Hals. Das Gefieder ist reinweiß. Der Vorderschnabel ist schwarz, die Wachshaut und die Schnabelbasis sind leuchtend gelb. Der deutlich kleinere Zwergschwan hat eine ähnliche Schnabelfärbung, bei ihm ist der Gelbanteil jedoch kleiner als beim Singschwan. Die Augen des Singschwans liegen gleich oberhalb des Schnabelansatzes und wirken relativ klein. Die Füße sind schwarz. Die Jungvögel sind grau-bräunlich gefärbt, ihr Schnabel ist grau-fleischfarben und schwarz. Im Gegensatz zum Höckerschwan fliegt der Singschwan ohne Fluggeräusche der Schwingen, ist aber sehr stimmfreudig und ruft laut und trompetend (auch im Flug).

Biologie und Ökologie

Innerhalb des ausgedehnten Verbreitungsgebiets werden unterschiedliche Gewässertypen besiedelt: auf Island neben größeren Gewässern der Küstenregion auch kleinere Bergseen, in Finnland Moorseen und flache Gewässer mit gut ausgebildeter Unterwasservegetation, in Nordsibirien Waldtaigaseen und offene Tundraseen sowie in den Steppen Mittelsibiriens großflächige Gewässer mit ausgedehnten Röhrichtbeständen. In Deutschland brüten Singschwäne (wie in Polen und im Baltikum) überwiegend an Fischteichen, daneben werden Moore, Erlenbruchwälder, überstaute Polder, Köge, Tagebaurestgewässer, Hochwasserrückhaltebecken, Blänken im Grünland sowie andere kleine Gewässer als Bruthabitat genutzt (Gedeon et al. 2014).
Der Singschwan lebt in monogamer Dauerehe. Es wird eine Jahresbrut mit einer Gelegegröße von zumeist 4-7 Eiern durchgeführt. Die Brutdauer beträgt 31-42 Tage und die nestflüchtenden Jungvögel sind im Mittel mit 87 Tagen flügge. Der Familienverband besteht bis zum nächsten Frühjahr.
Die Nahrung besteht zur Brutzeit aus Wasserpflanzen, Gräsern und Kräutern. In den Überwinterungsgebieten werden bevorzugt Kulturpflanzen und Feldfrüchte gefressen (Mais, Wintergetreide, Raps).
Isländische Singschwäne sind Teilzieher, d. h. sie überwintern zum Teil auf Island, ansonsten in Irland und Schottland. Skandinavische, baltische und westrussische Singschwäne sind Zugvögel und überwintern an der südlichen und westlichen Ostsee, in Mitteleuropa (bevorzugt in Flussniederungen) und in Nordfrankreich.

Überregionale Verbreitung

Der Singschwan brütet in den nördlichen Breiten Eurasiens von Island über Fennoskandien und das Baltikum bis Ostsibirien, Sachalin und Kamtschatka. Die wichtigsten Brutvorkommen liegen in Island, Finnland, Schweden und Russland. Seit jüngster Zeit gibt es mehrere regelmäßig besetzte Brutplätze in Mitteleuropa (Schwerpunkt in Polen).
Der Brutbestand in Deutschland lag 2005-2009 bei 30-40 Paaren (Gedeon et al. 2014). Diese brüten in zwei Hauptgebieten: 1. Schleswig-Holstein und Hamburg (bei Hamburg wahrscheinlich durch Gefangenschaftsflüchtlinge begründet, in der Eider-Treene-Sorge-Niederung wahrscheinlich Wildvögel) sowie 2. Südbrandenburg (Spreewald und Umgebung) und sächsische Lausitz (Wildvögel). Einzelbruten sind inzwischen auch für Westsachsen (bei Leipzig) und Sachsen-Anhalt (bei Halle) belegt.

Vorkommen


Langfristiger Bestandstrend

deutliche Zunahme

Kurzfristiger Bestandstrend

deutliche Zunahme

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm