Art suchen:
Bundesland auswählen:

Larus canus Linnaeus, 1758 / Sturmmöwe

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:BG (besonders geschützt)
Rote Liste Deutschland:* (derzeit keine Gefährdung)

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

4 Unterarten, in Mitteleuropa Larus canus canus (Linnaeus, 1758) als Brutvogel, Larus canus heinei (Homeyer, 1853) nur Wintergast

Kennzeichen

Die Sturmmöwe ist eine mittelgroße Möwe, ähnlich der Silbermöwe, jedoch kleiner als diese, aber größer als eine Lachmöwe. Kopf, Rumpf und Schwanz sind weiß, Rücken und Flügeloberseite hellgrau gefärbt. Im Flug ist ein weißer Saum am Hinterrand des ansonsten grauen Armflügels erkennbar. Auf den schwarzen Flügelspitzen setzen sich jeweils ein größerer weißer Fleck auf den beiden äußersten Handschwingen und weitere weiße Punkte auf den folgenden Schwingen kontrastreich ab. Füße und Schnabel sind gelblichgrün gefärbt. Der Schnabel hat (im Gegensatz zur Silbermöwe) keinen roten Fleck. Im Ruhekleid sind Oberkopf und Nacken graubraun gestrichelt. Die Oberseite des Jugendkleides ist bräunlich gefärbt und durch helle Federsäume auf Rücken und Oberflügel strukturiert. Außerdem sind im Jugendkleid die Armschwingen dunkelbraun, Kopfseiten und Unterseite schmutzig weiß und der Schwanz hat eine dunkelbraune Endbinde.

Biologie und Ökologie

Die Sturmmöwe brütet in Dünengebieten, auf Salzwiesen und flachen Inseln und Nehrungen an der Nord- und Ostseeküste. Binnenlandbrutplätze befinden sich auf Inseln, Gehölzen und Sonderstrukturen in Seen und Flüssen. Die Art ist Kolonie- und Einzelbrüter, oft vergesellschaftet mit anderen Möwen. Meist brütet die Sturmmöwe am Boden und meidet dichte hohe Vegetation und kahle Stellen. Die Brut kann auch auf Gehölzen, Flachdächern, Masten u. a. Strukturen stattfinden.
Die Art erreicht die Geschlechtsreife nach drei Jahren. Sie lebt zur Brutzeit in monogamer Saisonehe und nutzt häufig denselben Nistplatz. Während einer Jahresbrut bebrüten beide Altvögel die zumeist 2-4 Eier. Nach einer Brutdauer von 24-26 Tagen schlüpfen die Jungvögel. Schon ab dem 4. Tag kann man sie in der Umgebung des Nestes sitzen sehen, mit 28-33 Tagen sind sie flügge.
Die Nahrung ist sehr vielseitig. Als Hauptnahrung dienen Regenwürmer, Ringelwürmer (im Watt), Insekten, Fische, Kleinnager und Abfälle (z. B. auf Mülldeponien). Es wird aber auch pflanzliche Nahrung genutzt.
Die Sturmmöwe ist ein Stand- und Strichvogel sowie Kurzstreckenzieher. Die Winterquartiere der mitteleuropäischen Unterart liegen vor allem am Nordatlantik, an der Nordsee und an der südlichen Ostsee. Die Sturmmöwe überwintert auch auf eisfreien großen Seen im Binnenland. Nach Kälteeinbrüchen kommt es zur Winterflucht.

Überregionale Verbreitung

Die Sturmmöwe ist Brutvogel im Norden Eurasiens (von Island bis zum Pazifik) und im Nordwesten Nordamerikas. In Europa ist die Art vor allem im Norden verbreitet. Sie brütet im Norden der Britischen Inseln, in weiten Bereichen der Nord- und Ostseeküsten, Fennoskandiens und Russlands. Kleinere Vorkommen gibt es auch auf Island und im südlichen Großbritannien. Seit etwa 1950 wird verstärkt das mitteleuropäische Binnenland besiedelt. In Deutschland kommt die Art vor allem an der Nord- und Ostseeküste mit Schwerpunkt in Schleswig-Holstein vor (dort auch im Binnenland). Im küstenfernen Binnenland Deutschlands gibt es nur lokale Vorkommensgebiete mit Schwerpunkten zwischen Dümmer und Weser, am Niederrhein sowie an den mitteldeutschen Tagebauseen um Bitterfeld und Leipzig.

Vorkommen


Langfristiger Bestandstrend

deutliche Zunahme

Kurzfristiger Bestandstrend

deutliche Zunahme

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm