Allgemeine Arteninformationen
Taxonomie
Unterarten:
Adonis aestivalis ssp. aestivalis
Adonis aestivalis ssp. provincialis
Kennzeichen
• Pflanze einjährig, 20 bis 60 cm hoch
• Stängel meist aufrecht und nur im oberen Teil verzweigt
• Grundblätter und unterste Stängelblätter lang gestielt, obere Blätter sitzend
• Blätter 3-4-fach fiederteilig
• Blüten einzeln, endständig, aufrecht
• Kronblätter orangerot, seltener gelb
• Staubblätter zahlreich, dunkelviolett
• Früchte 3-6 mm lang, runzelig mit aufrecht stehendem grünen Schnabel
• Blütezeit: Mai-Juli
Biologie und Ökologie
Adonis aestivalis ist ein einjähriges Ackerwildkraut mit einer winter- und sommerannuellen Lebensweise. Die Art kommt häufiger in Wintergetreide, besonders in Winterweizen, vor. Die Samen im Boden sind langlebig. Unter günstigen Bedingungen können sie mehr als 14 Jahre im Boden überdauern (HEYTER 1985 in SCHNEIDER et al. 1994). Die Ausbreitung der Samen erfolgte früher hauptsächlich über die Menschenausbreitung mit dem Saatgut. Daneben ist eine Klett- und Klebausbreitung möglich.
Das Sommer-Adonisröschen kommt auf extensiv genutzten Äckern vor und bevorzugt sommerwarme Standorte mit trockenen, lehmig-tonigen, kalk- und basenreichen sowie meist skelettreichen Böden.
Mit einer Reaktionszahl von 8 ist Adonis aestivalis meist auf Kalk weisend. Die Art ist ein Trockniszeiger (F3) und kommt schwerpunktmäßig auf stickstoffarmen Standorten vor (N3).
Adonis aestivalis ist Charakterart der Kalk- und Tonackerwildkrautgesellschaften (V Caucalidion platycarpi).
Überregionale Verbreitung
Das allgemeine Verbreitungsgebiet von Adonis aestivalis erstreckt sich über Nordafrika (Marokko bis Algerien), Süd- und Mitteleuropa sowie Vorderasien bis zum Westhimalaja. Heimisch ist die Art auf steinigen Steppenhängen und in Salzsteppen des mediterran-orientalisch-turanischen Gebietes. In Zentraleuropa trat Adonis aestivalis als Archäophyt wohl im Neolithikum mit dem Getreidebau auf. In den USA und in Australien ist die Art seltener Neophyt.
Das Sommer-Adonisröschen ist eine mediterran-submediterrane Art, die in Deutschland ihre nördliche Arealgrenze erreicht und vorwiegend im mittel- und süddeutschen Raum verbreitet ist.
Phänologie
Phänogramm