Sciurus niger Linnaeus, 1758 / Fuchshörnchen

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Klasse: Säugetiere Mammalia
  • Ordnung: Nagetiere Rodentia
  • Familie: Hörnchen Sciuridae

Kennzeichen

Gedrungen, kräftig, relativ groß, Kopf-Rumpf-Länge 30 – 40 cm, Schwanzlänge 20 – 33 cm. Fell von braungrau, braungelb, rötlich bis schwarz, Unterseite gelbbraun bis orangebraun. Weiße Streifen auf Gesicht und Schwanz können vorhanden sein. Der buschige Schwanz hat gelbbraune Spitzen.

Verwechslungsmöglichkeiten: Besitzt Ähnlichkeit mit dunklen Farbvarianten des einheimischen Eichhörnchens (Sciurus vulgaris), das jedoch zarter und gleichmäßiger gefärbt ist sowie zumindest im Winterfell bis zu 3,5 cm lange rotbraune Ohrpinsel hat. Von weiteren gebietsfremden Arten der Gattung nur schwer zu unterscheiden, da starke Merkmalsüberschneidungen vorhanden sind.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/Lebensweise

S. niger kommt in einer Vielzahl von Laub- und Mischwaldtypen. Es müssen Bäume und Sträucher vorhanden sein, die für den Winter lagerfähige Früchte produzieren, wie Eichen, Buche, Haselnuss und Kiefern. S. niger ernährt sich überwiegend von Baumsamen, Blüten, Knospen und Pilzen. Gelegentlich werden Insekten, Vögel und Vogeleier verzehrt. Im Boden werden Nüsse für den Winter versteckt. S. niger kann sich zu jeder Jahreszeit paaren. Weibchen paaren sich mit mehreren Männchen. Die Reproduktion kann eng mit der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln verbunden sein. Ein Wurf besteht aus 2 – 4 Jungen. 

Ausbreitungspfad

S. niger wurde hauptsächlich als Heimtier zum Vergnügen eingeführt, aber auch für die Jagd. Das Fuchshörnchen ist in der Lage, lebensfähige Populationen aus einer sehr kleinen Anzahl von Individuen in der Natur zu etablieren.

Auswirkungen Invasivität

Eine Konkurrenz mit dem Europäischen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) ist anzunehmen.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: Nordamerika
  • Verbreitung in Deutschland: kein Nachweis
  • Verbreitung in Hessen: kein Nachweis

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2016/1141 vom 13. Juli 2016
  • Art. 16 EU-VO frühe Phase der Invasion (melde- und beseitigungspflichtige Art)
  • Warnliste invasiver Tiere und Pflanzen (BfN-Skripten 331)

Sonstiges


Literatur

  • Europäische Kommission (2014): Invasive gebietsfremde Arten. Was tut die Europäische Union? Brüssel.
  • Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W., Essl, F. (Hrsg. 2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352. Bonn.
  • Nehring, S., Skowronek, S. (2017): Die invasiven gebietsfremden Arten der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr.1143/2014 – Erste Fortschreibung 2017 – BfN-Skripten 471. Bonn.
  • Rabitsch, W., Heger, T., Jeschke, J., Saul, W.-S., Nehring, S. (2018): Analyse und Priorisierung der Pfade nicht vorsätzlicher Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten in Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 1143/2014. BfN-Skripten 490. Bonn.
  • https://www.itis.gov
  • https://www.cabi.org/isc/datasheet/64742