Gryllus caerulans Linnaeus, 1767, Sphingonotus cyanopterus (Charpentier, 1825), Oedipoda coerulans (Lucas, 1851), Sphinctonotus coerulans (Bolivar, 1876), Sphinctonotus caerulans (Dubrony, 1878)
Artenschutzrechtlicher Schutzstatus: | BG (besonders geschützt) |
Rote Liste Deutschland: | 2 (stark gefährdet) |
In Sachsen kommt vermutlich nur Sphingonotus caerulans ssp. caerulans (Hinterflügel einfarbig bläulich) vor. Ob auch Sphingonotus caerulans ssp. cyanopterus (Hinterflügel mit rauchbrauner Querbinde) vorkommt, ist nicht bekannt. Verwechslungsgefahr Blauflüglige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens - siehe unter Kennzeichen)
Männchen 14-26 mm lang Weibchen 20-31 mm lang Die Flügel reichen bei beiden Geschlechtern bis zum Ende der Hinterschienen. Die Hinterflügel sind an der Basis hellblau, die Vorderflügel mit 1-3 schwarzen Querbinden oder fein gleichmäßig gefleckt. Die Grundfärbung ist hellgrau bis kräftig braun mit unterschiedlich ausgeprägter schwarzer Fleckenzeichnung. Die Schienen der Beine sind leicht blau gefärbt. Die Art ist schlanker als die Blauflüglige Ödlandschrecke. Das beste Merkmal zur Unterscheidung beider Gattungen ist die Form des Halsschildes, das bei Sphingonotus vorne sattelförmig verengt ist und keinen erhöhten Mittelkiel aufweist, während es bei Oedipoda deutlich dachförmig erhöht ist. Zudem sind die Hinterschenkel (Ober- und Unterkanten) bei Sphingonotus kontinuierlich nach hinten verengt, während sie bei Oedipoda plötzlich auf halber Höhe enger werden (leichter Knick in Oberkante). Der Kopf überragt in der Seitenansicht das Profil des Halsschildes. Gesang: Ein Fluggeräusch ist bei beiden Geschlechtern zu hören. Außerdem gibt es Zwitscherlaute. Insgesamt sind Lautäußerungen kaum wahrzunehmen.
Die Art ist xero(thermo)phil und lebt am Boden in schütterer niedrigwüchsiger Vegetation mit größeren vegetationsfreien Stellen auf mageren Standorten. Die Eiablage erfolgt in den vegetationsfreien Boden (Sand, feiner Kies), auch oberirdisch. Die Entwicklung erfolgt über 4 Larvenstadien, Überwinterung als Ei. Nahrung Süßgräser und Kräuter
Europäisch-nordafrikanisch-westasiatische Verbreitung. In Europa fehlt sie weitgehend in Skandinavien (Ausnahme Südschweden und Südfinnland), Island, Nordrussland und auf den Britischen Inseln. In Deutschland ist sie lückenhaft verbreitet mit Hauptverbreitung in Ostdeutschland, im Norden lange Zeit bis an die Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Inzwischen hat die Art Mecklenburg-Vorpommern erreicht. Kompakte Vorkommen gibt es entlang des Rheins bis zur Mündung des Mains, an der Donau südlich der Fränkischen Alb bis zum Bayrischen Wald. Im Saarland und entlang der Regnitz westlich der Fränkischen Schweiz. Darüber hinaus gibt es wenige Vorkommensinseln in Niedersachsen und im südlichen Nordrhein-Westfalen.
ungünstig-unzureichend (Gutachterliche Bewertung)
Allgemeine Verantwortlichkeit
starker Rückgang
Abnahme, Ausmaß unbekannt