Gryllus gryllotalpa Linnaeus, 1758, Gryllotalpa vulgaris Latreille, 1804
Rote Liste Deutschland: | G (Gefährdung anzunehmen) |
Verwechslungsgefahr Keine Verwechslungsgefahr mit anderen Heuschreckenarten, allerdings ähnelt der Gesang der Maulwurfsgrille dem Ruf der Wechselkröte. Lebensweise
große Art Männchen 35-45 mm, Flügel mit vergrößerter Mittelzelle in Form eines rechtwinkligen Dreiecks Weibchen 40-50 mm, stark verbreitertes 6. Abdominalsternit Die Art ist unverwechselbar durch die zu Grabschaufeln umgestalteten Vorderbeine. Sprungvermögen ist nicht vorhanden, aber eine gute Flug- und Schwimmfähigkeit. Grundfarbe ist braun bis dunkelbraun oder nahezu schwarz. Am Hinterleibsende tragen beide Geschlechter lange, biegsame Cerci. Die Vorderflügel sind kurz (etwa solang, wie das Halsschild), die Hinterflügel sind voll entwickelt und überragen das Abdomen. Geschlechter sind vom Habitus her schwer zu unterscheiden, nur anhand der Flügelzellen (siehe oben). Gesang: Der Gesang ist relativ laut und aus den Erdgängen und -höhlen heraus zur Paarungszeit im April/Mai zu hören. Es handelt sich um ein eintöniges und lang anhaltendes „rrrrr“.
Die Art ist hygrophil bis mesophil und besiedelt tiefgründige, humusreiche Böden. Sie lebt unterirdisch und ist nachtaktiv sowie kälteempfindlich. Die Tiere legen unterirdische Gangsysteme an. Die Eiablage erfolgt in den Boden in eigens dafür gegrabenen Brutkammern. Die Entwicklung erfolgt über 8-10 Larvenstadien, bei einer Entwicklungszeit von bis zu 3 Jahren. Eier und Junglarven werden vom Weibchen bewacht. Ursprünglich eine Art der intakten Auenlandschaften, ist sie aktuell vor allem in urbanen (dörflichen) Räumen zu finden sowie an sandigen Gewässerufern in der Bergbaufolgelandschaft oder in den Teichgebieten der OL Eine Population kann mehrere hundert Individuen umfassen, meist sind es weniger, bei Massenvermehrung aber viel mehr Individuen (Angabe in Maas et al. 2002: Bis 450.000 Individuen/100 m², solche Zahlen werden aber aufgrund der Gefährdungssituation seit Jahrzehnten nicht mehr erreicht) Massenvermehrungen gibt es nicht oder kaum mehr, wegen Lebensraumverlust und Bekämpfung. Nahrung phytophage und zoophage Ernährung: Bodentiere (Wirbellose, auch Kannibalismus wurde beobachtet), Wurzeln und junge Triebe sowie Saat aller möglichen Gartenkulturen (früher als Schädling bekämpft, heute diesbezüglich kaum noch relevant, höchstens punktuell)
Europäische, nordafrikanische, westasiatische, holomediterrane Verbreitung, im Norden bis Schottland und Südschweden. Höchste Dichten im mediterranen Raum. In Nordamerika eingeschleppt. In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt südlich des Mains, nördlich davon sind die Vorkommen stärker ausgedünnt.. Höhere Vorkommensdichten gibt es noch östlich der Elbe bis an die Ostseeküste. In den anderen Regionen ist die Art vielerorts verschwunden oder generell fehlend.
günstig (Gutachterliche Bewertung)
Allgemeine Verantwortlichkeit
Rückgang, Ausmaß unbekannt
Daten ungenügend