Mustela putorius Linnaeus, 1758 / Waldiltis

Synonyme


Iltis, Europäischer Iltis

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


FFH:FFH-V (Anhang V - Art der FFH-Richtlinie (1992))
Rote Liste Deutschland:3 (gefährdet)
Rote Liste Mecklenburg-Vorpommern:3 (gefährdet)

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

• Der größte einheimische Vertreter der Gattung Mustela und etwas kleiner als Steinmarder, Kopf-Rumpf-Länge: 35-45 cm, Schwanzlänge: 11-17 cm • Weibchen wiegen 500-1000 g; Männchen wiegen 700-1800 g • Iltisse haben dunkle Grannen und gelbliche Unterwolle. Charakteristisch ist die schwarz-weiß gestreifte Gesichtsmaske mit hellen Ober- und Unterlippen sowie einem weißen Querband hinter den Augen und vor den Ohren. • Im Sommerfell scheint teilweise sehr wenig der hellen Unterwolle durch, so dass Iltisse dann eher dunkel wirken und damit die Unterscheidung vom Mink (Mustela vison) erschwert wird. • Verwechslungsmöglichkeiten: Mink (wildfarben: braun mit weißem Kinnfleck)

Biologie und Ökologie

• Höchstalter: bis etwa 8 Jahre im Freiland, bis zu 15 Jahre in Gefangenschaft • Einzelgänger mit festen Territorien, in denen fortpflanzungsfähige Iltisse desselben Geschlechts nicht toleriert werden (intrasexuelle Territorialität). • Reviergrößen in Europa: Männchen etwa 50-1.000 ha, Weibchen etwa 50-100 ha; • Geschlechtsreife: beide Geschlechter mit etwa 10 Monaten; • die Paarungszeit erstreckt sich von Februar bis April (teilw. bis August); • die Tragzeit liegt bei 40-42 Tagen und die meist 4-6 Jungtiere werden im Mai geboren; die Jungtiere werden 6 Wochen gesäugt und werden mit etwa 3-4 Monaten selbstständig; • der Rüde beteiligt sich nicht an der Jungenaufzucht; • Dismigration der Jungtiere: mit 7-10 Monaten werden die Jungtiere aus dem Revier der Eltern vertrieben – Suche nach eigenem Revier; • Lebensraum: in Europa Besiedlung fast aller Lebensraumtypen mit Ausnahme vollkommen ausgeräumter Agrarlandschaften und Gebirgslagen über 700-800 m NN. • Optimale Lebensräume stellen jedoch gewässerreiche Habitate, wie Moore, Gewässerränder, Auwälder, Erlenbrüche, dar. • die Anzahl der Iltisse pro Flächeneinheit ist durch das Territorialsystem begrenzt und wird vor allem durch das Nahrungsangebot und die anthropogene Mortalität reguliert; • in wenigen Untersuchungen in Europa wurden 1-10 Iltisse pro 10 km2 gefunden. • Für Sachsen oder aus vergleichbaren Regionen liegen keine brauchbaren Angaben zur Populationsdichte vor. Hier besteht erheblicher Forschungsbedarf. • Iltisse sind carnivore Generalisten, deren Hauptnahrung aus Amphibien, Kleinsäugern, Fischen, Vögeln und Eiern besteht. • Aktivität vor allem in Dämmerung und Nacht; • Todesursachen: Verkehr, Jagd, Krankheiten (vor allem Staupe, Tollwut), natürliche Feinde wie z.B. Fuchs, Marderhund (v.a. für Jungtiere)

Überregionale Verbreitung

• Die Art kommt in fast ganz Europa vor. • Sie fehlt auf Island, Irland, im nördlichen Skandinavien und im Balkan • Quelle: MITCHELL-JONES A.J., AMORI G., BOGDANOWICZ W., KRYSTUFEK B., REIJNDERS P.J.H., SPITZENBERGER F., STUBBE M., THISSEN J.B.M., VOHRALIK V. & ZIMA J. (1999): Atlas of European Mammals. The Academic Press London, 484 S.

Erhaltungszustand


Erhaltungszustand

ungünstig-unzureichend

Vorkommen


Langfristiger Bestandstrend

mäßiger Rückgang

Kurzfristiger Bestandstrend

Daten ungenügend