Artenschutzrechtlicher Schutzstatus: | BG (besonders geschützt) |
Rote Liste Deutschland: | * (derzeit keine Gefährdung) |
Rote Liste Mecklenburg-Vorpommern: | 3 (gefährdet) |
Großer, geschwänzter Tagfalter mit gelb-schwarzer Flügelzeichnung. Die Hinterflügel tragen eine blaue Endbinde und je einen rot-blauen, schwarz gerandeten Augenfleck sowie die charakteristischen dunklen „Schwänzchen“, die zur Namensgebung beitrugen.
Der Schwalbenschwanz fliegt bei uns in zwei Generationen. Nachdem der Winter als Puppe überstanden wurde, schlüpfen ab April die Falter der ersten Generation. Eine zweite, individuenstärkere Generation fliegt im Hochsommer von Juli – September.
Die Raupen ernähren sich vorzugsweise von Doldengewächsen (z.B. Dill, Fenchel, Möhre, Haarstrang, Kleine Pimpinelle u.a.). Sehr selten sind Raupenfunde auf Weinraute und Diptam. Die Raupen sind zunächst schwarz mit weißem Sattelfleck und ähneln Vogelkot (Vogelkotmimese). Mit jeder Häutung verstärkt sich die grüne Färbung. Erwachsene grüne Raupen tragen schwarze Querstreifen und orangene Punkte. Eine Besonderheit der Schwalbenschwanzraupen ist eine zweizipfelige orangene Nackengabel (Osmaterium), die bei Gefahr zur Abschreckung von Feinden ausgestülpt wird und einen unangenehmen Geruch verströmt.
Die Raupen verpuppen sich an trockenen, senkrechten Pflanzenstengeln als aufrechte Gürtelpuppe, die von zwei feinen Gürtelfäden gehalten wird.
Aufgrund der unsteten Lebensweise können Schwalbenschwänze praktisch überall im Land nachgewiesen werden. Das macht aber auch die Abschätzung des Bestandes und der Bestandsentwicklung besonders schwierig. Daher gilt, jeder Nachweis ist wichtig. Besonders interessant sind Raupenfunde, da sie als Reproduktionsnachweis die „Bodenständigkeit“ der Art vor Ort belegen.
Nachweise:
Der Schwalbenschwanz ist eine flugstarke unstete Art der Offenlandschaften. Sie sind nicht standorttreu, sondern schweifen weit umher (r-Strategen). Wälder werden gemieden, trockene blütenreiche Wiesen deutlich bevorzugt. Doch kann man Schwalbenschwänze überall in der offenen Landschaft und auch regelmäßig in Gärten antreffen, sofern Blüten und Doldenblütler vorhanden sind. Zur Balz werden erhöhte sonnenexponierte Geländepunkte (Hügel) in Wiesenbereichen aufgesucht (sog. „Hilltoping“). Hier bilden die Männchen kurzzeitig Reviere und hier treffen sich die Individuen zur Paarung
Stand: 24.11.2020 Bearbeiter: Udo Steinhäuser (LUNG M-V)