Limenitis camilla (Linnaeus, 1764) / Kleiner Eisvogel

Synonyme


Papilio sibilla, Papilio prorsa, Papilio lucilla

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:BG (besonders geschützt)
Rote Liste Deutschland:V (zurückgehende Art lt.Vorwarnliste, zurückgehende Pflanzengesellschaften (keine Gefährdungskategorie!))

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

Der mittelgroße Tagfalter besitzt ca. 25 mm lange Vorderflügel. Die Flügelfarbe ist oberseits schwarz bis schwarzbraun mit weißer von den Adern durchbrochener Binde. Unterseits ist diese Binde noch ausgeprägter. In der Marginalbinde verläuft eine doppelte Punktreihe. Sie ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu den ähnlichen Arten L. reducta mit einer Punktreihe – nicht in Sachsen vorkommend – und zum weitverbreiteten Landkärtchen Araschnia levana, keine Punktreihe.

Biologie und Ökologie

Die Eier werden einzeln an Blätter von schattig stehenden Sträuchern - in SN bevorzugt Rote Heckenkirsche Lonicera xylosteum – in etwa 1,30 m Höhe abgelegt. Als Eiablage- und Nahrungspflanzen wurden in SN auch Schwarze Heckenkirsche Lonicera nigra und Schneebeere Symphoricarpos albus festgestellt. Die jungen Räupchen lassen beim Fressen die Mittelrippe des Blattes stehen und verlängern diese noch durch Anheften ihres Kotes („Kotrippe“). Es überwintert die Jungraupe im Hibernaculum (aus Blättern angefertigtes Raupengespinst), freihängend am Strauch. Die Verpuppung erfolgt als Stürzpuppe ebenfalls am Strauch. Die Entwicklung zum Falter und dessen Flugzeit hängt im Wesentlichen vom Witterungsverlauf im Frühjahr ab. Eine zweite Generation, wie sie aus anderen Ländern gemeldet wird, ist in SN bisher nicht bekannt. Die standorttreue Art tritt in einer mittleren Populationsdichte (ca. 16 Falter je ha) auf. Bezüglich des Flächenanspruchs für eine Überlebensfähigkeit von 30 Jahren wird für die Art eine Flächengröße von 14 ha angenommen.

Überregionale Verbreitung

Die Gesamtverbreitung der Art erstreckt sich von Europa durch Rußland und Zentralasien bis China und Japan. In Europa kommt die Art in West- und Mitteleuropa bis zum Ural und der Türkei vor. Verbreitungskarte: KUDRNA et al. (2011): 278. In Deutschland aus allen Bundesländern aktuell gemeldet.

Phänologie


Phänogramm

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