Fallopia japonica (Houtt.) Ronse Decr. / Japan-Staudenknöterich

Synonyme


Japanischer Flügelknöterich, Polygonum cuspidatum Siebold & Zucc., Polygonum reynoutria Makino, Polygonum zuccarinii Small, Reynoutria japonica Houtt, Tiniaria cuspidata (Houtt.) Hedb., Pleuropterus cuspidatus (Siebold & Zucc.) H.Gross

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

Sommergrüne, schnellwüchsige, meist bis 2,5 m große Rhizomstaude, bildet durch unterirdische Ausläufer mit vielen aufrechten kräftigen, hohlen Sprossen oft Herden. Blätter 10-20 cm lang, breit eiförmig mit aufgesetzter schmaler Spitze, am Grund rechtwinklig gestutzt, lederartig, kahl, jedoch am Blattrand und auf den Nerven unterseits mit kurzen, haarähnlichen Papillen. Stängel deutlich rot gefleckt, ein großes Grubennektarium (drüsige Vertiefung) am Blattstielgrund. Blüten weiß, Blütenstände blattachselständig, rispig, die weibliche Blüte gestreckt, die männliche Blüte halb aufrecht. Fruchtansatz mäßig; in Deutschland meist weibliche Pflanzen. Verwechslungsmöglichkeit mit Fallopia sachalinensis (mit meist deutlich größeren Blättern, die am Grunde herzförmig) und Fallopia x bohemica (mit intermediären Merkmalen).

Biologie und Ökologie

Wuchsverhalten: Die Konkurrenzstärke und auch Persistenz von Fallopia japonica gründet sich auf die erhebliche Wuchshöhe, den speziellen Sprossaufbau und Beblätterung und die sehr effektive vegetative Ausbreitung und Regenerationskraft. Die Sprosse treiben Anfang April aus und legen in der Hauptwachstumsphase von Mai bis Mitte Juni bis zu 15 cm pro Tag zu. Dieser Vorteil wird verstärkt durch die zweizeilige, großflächige Beblätterung und damit dem Lichtentzug potenzieller Konkurrenten. Nach den ersten Herbstfrösten sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab.
Vegetative Ausbreitung: Unterirdische Ausläufer und Rhizome (ca. zwei Drittel der Biomasse in den meist horizontal wachsenden Rhizomen gebunden, die einen Durchmesser von bis zu 10 cm erreichen können). Aus Rhizomknospen können neue Luftsprosse oder weitere Verzweigungen des Rhizoms gebildet werden, so erweitern sich Bestände bis zu einem Meter pro Jahr. Aus kleinsten Rhizomteilen (1-1,5 cm groß) mit Knospen gelingt die vegetative Regeneration.
Generative Ausbreitung: Fruchtansatz mäßig, Bildung keimfähiger Samen mit Wind-, Klett-, Ameisen- und Selbstausbreitung, Generative Verbreitung im Vergleich zur vegetativen Verbreitung jedoch deutlich nachrangig.
Verbreitungswege: Höchst effektive Fernausbreitung freigespülter und abgerissener Rhizomabschnitte und Sprossteile durch Verdriftung entlang von Fließgewässern v.a. bei Hochwässern. Weiterhin erfolgt die Verbreitung durch Erdaushub.

Überregionale Verbreitung

Herkunftsgebiet: ozeanische Gebiete Ostasiens (China, Korea, Japan)
Aktuelle Verbreitung in Europa: Der Japan-Knöterich ist in Mittel- und Westeuropa (Dänemark, Frankreich, Österreich, Schweiz, Norwegen, Großbritannien etc.) häufig und verbreitet. In den Nachbarländern gilt er als eine der wichtigsten neophytischen Problempflanzen. In Mitteleuropa ist F. japonica wesentlich häufiger als F. sachalinensis.
Aktuelle Verbreitung in Deutschland: häufig und verbreitet

Prüfung und Erfassung


Sonstige Arten-Attribute

  • Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung für gebietsfremde Gefäßpflanzen (BfN-Skripten 352)

Phänologie


Phänogramm

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