Artenschutzrechtlicher Schutzstatus: | SG (streng geschützt) |
Vogelschutzrichtlinie Schutzstatus: | VRL-Anh.I (Art des Anhang I der Vogelschutzrichtlinie) |
Rote Liste Deutschland: | * (derzeit keine Gefährdung) |
keine Unterarten
Der Schwarzstorch ist unwesentlich kleiner als der Weißstorch, hat aber ansonsten die gleiche Gestalt. Er hat an Kopf, Hals, Brust und Oberseite ein schwarzes Gefieder mit metallischem Grün-Violett-Schimmer. Bauch und Unterschwanzdecken sowie die im Flug erkennbaren Achselfedern der Unterflügel sind weiß gefärbt. Schnabel und Beine der Altvögel sind zur Brutzeit leuchtend rot. Die Jungvögel erscheinen bräunlich und ohne Glanz. Bei ihnen sind Schnabel und Beine noch graugrün gefärbt.
Der Schwarzstorch brütet in Mitteleuropa hauptsächlich in großflächigen naturnahen Laub-, Nadel- und Mischwäldern mit angrenzenden Feuchtwiesen, Sümpfen und kleineren Fließ- oder Stillgewässern. Der Brutplatz befindet sich in strukturreichen, störungsarmen Altholzbeständen. Meist sind Wechsel- und Ausweichhorste in räumlicher Nähe vorhanden. Die Nahrungssuche findet an fischreichen Fließgewässern, an Teichen, Speicherbecken, Altwässern und auf Sumpfwiesen statt. Bevorzugt werden Nahrungshabitate im näheren Umkreis des Brutplatzes (bis 3 km), regelmäßig werden jedoch auch weiter entfernte Nahrungsgebiete angeflogen (bis > 10 km). Der Schwarzstorch ernährt sich vor allem von Fischen (bis 25 cm), Amphibien und Wasserinsekten, seltener auch von Landtieren (Mäuse, Reptilien, Insekten).
Die Art brütet einmal im Jahr. Das Gelege enthält 3-5 (2-6) Eier. Nach einer Brutdauer von 32-38 Tagen benötigen die Jungen 64-70 Tage zum Flüggewerden. Nach dem ersten Ausfliegen wird der Horst noch bis zu zwei Wochen als Fütterungs- und Schlafplatz genutzt.
Der Schwarzstorch ist überwiegend Langstreckenzieher. Europäische Brutvögel überwintern in Ostafrika und im tropischen Westafrika, einige Standvögel auch in Spanien und Südost-Europa.
Der Schwarzstorch brütet von Mitteleuropa bis Ostasien und Sachalin. Weitere isolierte Brutvorkommen gibt es auf der Iberischen Halbinsel und im südlichen Afrika.
Deutschland befindet sich am westlichen Arealrand der flächigen Verbreitung in Eurasien. Der Bestandsanstieg in den letzten 25 Jahren führte zur Arealerweiterung in westliche bzw. südwestliche Richtung, derzeit sind die Mittelgebirgsregionen in Deutschland am dichtesten besiedelt. Vorkommensschwerpunkte sind die westlichen Mittelgebirge nördlich von Mosel und Main (v. a. Eifel, Sauerland und Rhön), Harz, Thüringer Wald, Frankenwald, Vogtland und Erzgebirge. Weniger dicht besiedelt sind das Alpenvorland, der Bayrische Wald und die Waldgebiete des nordostdeutschen Tieflandes einschließlich der Lüneburger Heide.
deutliche Zunahme
deutliche Zunahme