Artenschutzrechtlicher Schutzstatus: | SG (streng geschützt) |
Rote Liste Deutschland: | 1 ((akut) vom Aussterben bedroht) |
keine Unterarten
Die Knäkente ist eine kleine Schwimmente, sie ist wenig größer als eine Krickente und deutlich kleiner als die Stockente. Das Männchen hat im Brutkleid einen braunen Kopf mit einem breiten weißen sichelförmigen Überaugenstreifen, der bis in den Nacken reicht. Die Brust ist messingbraun mit dunklen Sprenkeln. Die Flanken sind deutlich abgesetzt hellgrau gemasert. Der Rücken hat auffällige lange lanzettförmige Schulterfedern, die kontrastreich schwarz-weiß-grau gefärbt sind. Im Flug ist oberseits der hellgraue Vorderflügel und der grüne, beiderseits weiß begrenzte Flügelspiegel zu sehen. Das Weibchen ist weniger kontrastreich braun gefärbt (mit dunklen Federmitten und hellen Federsäumen). Es ähnelt einem Krickenten-Weibchen, hat aber eine markante Kopfstreifung (heller Überaugenstreif, dunkler Augenstreif, heller Fleck an der Schnabelbasis) und ein hell abgesetztes Kinn. Der Flügelspiegel ist im Gegensatz zum Männchen undeutlich graubraun. Im Schlichtkleid ähnelt das Männchen dem Weibchen.
Die Knäkente ist Brutvogel an meist eutrophen Flachgewässern mit deckungsreicher Ufervegetation sowie in Grabensystemen und Überschwemmungsgrünland in Marschen, Flussauen und Niederungen.
Die Art ist Bodenbrüter und baut das Nest meist auf trockenem Untergrund, gut in der Bodenvegetation versteckt, in der Regel in Gewässernähe, aber auch weit vom Gewässer entfernt. Die Knäkente lebt in saisonaler Monogamie und führt eine Jahresbrut durch. Die 8-11 Eier werden 21-23 Tage bebrütet. Mit 35-40 Tagen sind die Jungvögel flügge. Das Weibchen brütet und führt die Jungen allein.
Als Nahrung dienen überwiegend Wasserpflanzen (z. B. Wasserlinsen), deren Samen und Früchte sowie kleine Wassertiere (z. B. Insektenlarven, kleine Krebstiere), die im Flachwasser gesucht werden.
Die Knäkente ist überwiegend Langstreckenzieher. Die Hauptwinterquartiere der europäischen Brutvögel liegen in Afrika, vor allem in den nördlichen Tropen Westafrikas (z. B. Senegal und Nigerdelta). Osteuropäische Brutvögel (Ukraine und ostwärts) überwintern vor allem von Ägypten bis ins tropische Ostafrika. Einzelne Überwinterer verbleiben in West-Europa oder im Mittelmeergebiet.
Die Knäkente ist Brutvogel Eurasiens, wo sie besonders in den mittleren Breiten vorkommt. Das Areal erstreckt sich von Frankreich und Großbritannien im Westen bis nach Kamtschatka und Nordjapan im Osten. In Europa ist die Art als Brutvogel vor allem in Osteuropa verbreitet, seltener und z. T. nur sporadisch kommt sie in Mittel-, West- und im westlichen Südeuropa vor (häufiger nur in den Niederlanden). Im Norden reicht die Verbreitung bis zum Bottnischen Meerbusen, im Süden bis nach Nordgriechenland und in die Türkei.
In Deutschland ist die Art vor allem im Norddeutschen Tiefland verbreitet. Vorkommensschwerpunkte liegen in den Fluss- und Küstenmarschen an der Nordsee (mit Dichtezentren in den Speicherkögen Schleswig-Holsteins und in der Wesermarsch), in der Dümmer Geestniederung, im östlichen Schleswig-Holstein, im gesamten Stromtal der Mittel- und Unterelbe, im Havelland, im östlichen Mecklenburg-Vorpommern (Dichtezentrum Peenetal) und in Nordost-Brandenburg (Dichtezentrum Odertal). Außerhalb des Norddeutschen Tieflands kommt die Knäkente als Brutvogel nur sehr zerstreut und in geringer Zahl vor.
Rückgang, Ausmaß unbekannt
starke Abnahme