Flußuferläufer
Artenschutzrechtlicher Schutzstatus: | SG (streng geschützt) |
Rote Liste Deutschland: | 2 (stark gefährdet) |
keine Unterarten
Der Flussuferläufer ist ein starengroßer Watvogel mit vergleichsweise kurzen Beinen und geradem kopflangen Schnabel. Charakteristisch ist sein ständiges Wippen mit dem Hinterkörper. Oberseite, Flügel, Brustlatz, Bürzel und Schwanzmitte sind oliv- bis graubraun, die Schwanzseiten und die Unterseite sind weiß. Auffällig ist ein weißer Keil zwischen Flügelbug und Brustlatz. Die Art hat einen schwachen Überaugenstreif. Die schwarze Iris umgibt ein weißer Augenring. Im Flug ist ein weißer Flügelstreif deutlich sichtbar. Die Beine sind graugrün. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt.
Die Bruthabitate des Flussuferläufers sind locker bewachsene Schotter-, Kies- und Sandbänke von Flüssen mit gehölzbestandenen Ufern, selten brütet er auch an Stillgewässern (z. B. an Altwässern, Abbaurestgewässern oder teilgefüllten Staugewässern). Die Art baut das Nest auf kiesigem oder sandigem Grund, gut versteckt durch krautige Vegetation, Treibholz oder Baumstümpfe. Der Neststandort liegt häufig in vor Wasserstandsschwankungen geschützten, höher liegenden Bereichen, oft auch in einiger Entfernung zum Gewässerrand (maximal 50 m).
Der Flussuferläufer führt in monogamer Saisonehe eine Jahresbrut durch (Nachgelege möglich). Die 4 Eier werden 21-22 Tage bebrütet. Die Jungvögel sind Nestflüchter und mit 35-40 Tagen flügge. Beide Altvögel brüten und führen die Jungen.
Als Nahrung dienen Kleintiere, vor allem Insekten-Imagines. Der Flussuferläufer ist ein Mittel- und Langstreckenzieher und überwintert lokal in Europa, z. B. in Süd-Großbritannien, Nordwest-Frankreich, an den Atlantikküsten südlich davon und an den Küsten des Mittelmeeres. Überwiegend überwintert die Art jedoch südlich der Sahara bis Süd-Afrika.
Der Flussuferläufer ist Brutvogel Eurasiens von Großbritannien bis Japan und Kamtschatka. Das Brutgebiet erstreckt sich von der Steppen- und Wüstenzone über die gemäßigte Zone bis zur borealen Waldzone, den Bergwäldern und zur arktischen Tundra. Die Art brütet in ganz Europa außer auf Island. In West-, Mittel- und Südeuropa ist sie allerdings sehr lückenhaft verbreitet. Bedeutende Brutbestände gibt es in Fennoskandien und Russland.
In Deutschland ist der Flussuferläufer äußerst lückenhaft verbreitet. Lokale Häufungen gibt es nur an der Mittelelbe (mit Dichtezentren ober- und unterhalb der Havelmündung) einschließlich der Unterläufe von Havel, Saale und Mulde, außerdem an Oder, Neiße und in der Lausitz, an naturnahen Flüssen des Alpenvorlandes (Iller, Lech, Ammer, Isar) und lokal im Bayerischen Wald und am Obermain.
starker Rückgang
gleichbleibend