Upupa epops Linnaeus, 1758 / Wiedehopf

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:SG (streng geschützt)
Rote Liste Deutschland:3 (gefährdet)

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

9 Unterarten, in Mitteleuropa brütet die Nominatform Upupa epops epops (Linnaeus, 1758)

Kennzeichen

Der Wiedehopf ist kaum mit anderen Arten verwechselbar. Er ist reichlich drosselgroß, kontrastreich gefärbt und hat einen langen gebogenen Schnabel und eine aufrichtbare Federhaube. Vom Kopf bis zu den Schultern sowie an Brust und Bauch ist er orangebräunlich gefärbt. Die breiten Flügel sind auffällig schwarz-weiß gestreift. Der schwarze Schwanz hat ebenfalls eine breite weiße Querbinde. Der Flug ist schmetterlingshaft und wellenförmig mit weichen, oft weit durchgezogenen und unregelmäßigen Flügelschlägen. Der Ruf des Wiedehopfes ist ein weithin hörbares dreisilbiges »hupupup«, von dem sich auch sein wissenschaftlicher Name ableitet.

Biologie und Ökologie

Der Wiedehopf ist Brutvogel der offenen, vorwiegend extensiv genutzten Kulturlandschaft warmtrockener Klimate mit vegetationsarmen Flächen (Nahrungssuche) und einem Angebot an geeigneten Bruthöhlen (z. B. Ränder von Kiefernheiden, Truppenübungsplätze, Bergbaufolgelandschaften, Streuobstwiesen, Parks, Weinberge).
Als Höhlenbrüter nistet er in Baumhöhlen oder Steinhaufen, Mauerlöchern, Materialstapeln, Nistkästen oder ähnlichen Strukturen.
Der Wiedehopf führt 1-2 Jahresbrut(en) durch. Die 6-9 (5-11) Eier werden 14-16 Tage bebrütet. Das Männchen füttert das allein brütende und später 7-9 Tage hudernde Weibchen. Die Nestlingsdauer beträgt 26-30 Tage. Beide Altvögel sind an der Aufzucht der größeren Jungen beteiligt. Die Jungen sind schon wenige Tage nach dem Ausfliegen selbstständig.
Als Nahrung dienen hauptsächlich Großinsekten, deren Larven und Puppen, weiterhin auch andere Wirbellose wie Regenwürmer, Asseln und Spinnen sowie kleinere Wirbeltiere. Die Nahrung wird vorwiegend am Boden aufgenommen.
Der Wiedehopf ist ein Zugvogel (Langstreckenzieher), der in den Tropen südlich der Sahara in offenen Savannenlandschaften überwintert.

Überregionale Verbreitung

Der Wiedehopf brütet in den mittleren und südlichen Breiten Eurasiens und in Afrika. Das Areal erstreckt sich von den Kanarischen Inseln und Madeira im Westen, ostwärts bis zum Pazifik und nach Süden bis Nordafrika, Arabien, Sri Lanka und Sumatra. Außerdem kommt er in Afrika südlich der Sahara vor (außerhalb des Regenwaldes).
Die Art ist Brutvogel in großen Teilen Europas mit Schwerpunkt in Südeuropa, sie fehlt im Norden und Nordwesten (Britische Inseln, Niederlande, Skandinavien, Nordwest-Russland).
In Deutschland ist der Wiedehopf nur regional verbreitet. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Brandenburg, insbesondere im südöstlichen Teil (Truppenübungsplätze!). Von Brandenburg strahlt die Verbreitung in das nordöstliche Sachsen, das östlichste Mecklenburg-Vorpommern (südlich des Stettiner Haffs) sowie zerstreut in das nördliche und östliche Sachsen-Anhalt aus. Außerhalb des ostdeutschen Verbreitungsgebiets existieren kleinere regionale Schwerpunkte in klimatisch begünstigten Gebieten am Oberrhein (v. a. Rheinhessen, Vorderpfalz und Umgebung Kaiserstuhl).

Vorkommen


Langfristiger Bestandstrend

starker Rückgang

Kurzfristiger Bestandstrend

gleichbleibend

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm