Gartenammer
Artenschutzrechtlicher Schutzstatus: | SG (streng geschützt) |
Vogelschutzrichtlinie Schutzstatus: | VRL-Anh.I (Art des Anhang I der Vogelschutzrichtlinie) |
Rote Liste Deutschland: | 2 (stark gefährdet) |
Rote Liste Sachsen: | 3 (gefährdet) |
keine Unterarten
Spatzengroße Ammer; Kopf, Nacken und Vorderbrust olivgrau; Kinn und Kehle olivgrau mit mit hellgelben Kehlseitenstreifen; Brust zimtbraun; hellgelber Augenring; Männchen und Weibchen sehr ähnlich
in Mitteleuropa auf einige Verbreitungsinseln in klimatisch günstigen Lagen beschränkt. Bodennester.
Nördlicher Mittelmeerraum, Mittel- und Osteuropa (Deutschland, Polen, gemäßigte Zone Russlands bis zur Mongolei), wärmere Teile Skandinaviens; meidet atlantischen Einfluss; in Deutschland nur lokal vorkommend; Bestände in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stellen gleichzeitig den nordwestlichen Arealrand dar; in Deutschland stets nur regional oder lokal verbreitet; Areal weitgehend auf Bereiche mit Jahresniederschlägen < 600 mm beschränkt
ungünstig-unzureichend
Jagdrecht, ohne Jagdzeit
Anteil Sachsen am deutschen Brutbestand: 4,4 %
Brutvogelaspekt
Für rfassung von Brutbeständen ist folgender Standard u. a. hinsichtlich Wertungsgrenzen und Erfassungszeiträumen maßgeblich:
Indigene, Ureinheimische (Reproduktion)
Brutvogel
Sommervogel, Durchzügler
400 bis 600 Brutpaare nach Brutvogelkartierung 1993 bis 1996
Schwerpunkte im Moritzburger Raum und der Oberlausitz
[Test]
Art der durch Feldgehölze, Baumreihen und sonstigen Gehölze gegliederten Ackerlandschaft; brütet im Übergangsbereich von Gehölzbeständen zu Ackerflächen am Boden; bevorzugt werden Winterweizen- und Wintergersteschläge sowie Saaterbsen besiedelt. Der Ortolan jagt seine Nahrung (zur Brutzeit vor allem Insekten) vorzugsweise am Boden. Daher sind lückige Bestände der Kulturarten und der Säume mit einem Anteil an Offenboden wichtig. Unerlässlich sind auch Gehölzstrukturen, die vor allem als Singwarte genutzt werden. Nester und Nahrungshabitate befinden sich überwiegend im Umfeld bis 300 m um die Singwarten. Männchen entfernen sich mitunter bis zu 500 m von ihren Singwarten zwecks Nahrungssuche. Brutpaardichten von über 2 Rev./10 ha in günstigen Lebensräumen. Reviergrößen von 2 bis 4 ha. Aufgrund Geselligkeit (soziale Affinität) Bildung lokaler Brutgemeinschaften, in denen die einzelnen Reviere/Singwarten mitunter weniger als 25 bis 50 m voneinander entfernt sind. Nester können dabei nur 30 m voneinander entfernt sein. Einzelsiedler sind selten. Der Ortolan ist ausgesprochen brutplatztreu. Umsiedlung aufgrund landwirtschaftlicher Bearbeitung oder zu hohes und dichtes Aufwachsen der Vegetation bis Ende Mai möglich.
[Test]
Änderungen bei der Flächennutzung nur im Umfeld potenzieller Singwarten (i. d. R. Gehölze) oder nach Entwicklung entsprechend geeigneter Gehölzstrukturen sinnvoll. Erhaltung und Entwicklung von strukturreichen Ackerflächen und Saumstrukturen im Übergang zu Bäumen, Sträuchern, Hecken, Feldgehölzen und Waldrändern. Kleinparzellierte Ackerlandschaft mit einem Mosaik unterschiedlicher Fruchtarten (Sommer- , Wintergetreide, Hackfrüchte, Kartoffeln, Körnerleguminosen, Erbsen) und Brachflächen. Neuanlage von Feldgehölzen, Hecken, sonnigen Waldrändern, Baumreihen, Alleen und Obstwiesen in den Vorkommensgebieten (Investive Maßnahmen). Förderung einer extensiven Ackernutzung mit für den Ortolan günstigen Kulturarten im Umfeld von Gehölzstrukturen, insbesondere Verzicht auf Düngung und Beregnung. Förderung von extensiv oder ungenutzten Randstreifen an Gehölzen, Wegen und Parzellenrändern.
[Test]
Dichte, monotone Kulturpflanzenbestände auf den Äckern, ohne Offenboden. Befestigung von Wegen. Beseitigung von Randstreifen, Rainen und Säumen. Illegale Beseitigung von Gehölzstrukturen. Zunehmender Anbau ungünstiger Kulturarten (Mais, Wintergetreide). Veränderter Erntezeitpunkt, so dass Brutplätze zerstört werden.
Stand: 01.11.2010 Bearbeiter: Heiner Blischke (LfULG Freiberg) Bei allen Inhalten des Artsteckbriefs Ortolan handelt es sich um Testeintragungen für deren Richtigkeit keine Gewähr übernommen wird.