Lepomis gibbosus (Linnaeus, 1758) / Sonnenbarsch

Synonyme


Eupomotis aureus (Walbaum, 1792), Eupomotis gibbosus (Linnaeus, 1758), Perca gibbosa Linnaeus, 1758, Pomotis gibbosus (Linnaeus, 1758), Pomotis ravenellii Valenciennes in Cuvier and Valenciennes, 1831, Pomotis vulgaris Cuvier, 1829, Sparus aureus Walbaum, 1792, Pomotis ravenelii Valenciennes in Cuvier and Valenciennes, 1831, Kürbiskernbarsch

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Rote Liste Deutschland:nb
Rote Liste Mecklenburg-Vorpommern:nb

Allgemeine Arteninformationen


Taxonomie

  • Unterstamm: Wirbeltiere Vertebrata
  • Klasse: Echte Knochenfische Teleostei
  • Familie: Sonnenbarsche Centrarchidae

Kennzeichen

Körper hochrückig und scheibenförmig. Maul leicht oberständig und ohne Bartfäden, Oberkiefer bis unter den Vorderrand der Augen. Färbung grün bis blaugrün, Bauchbereich gelblich. Anhang des Kiemendeckels häutig mit schwarzen und roten Fleck. Entlang der Seitenlinie 32 – 45 Schuppen. Beide Teile der Rückenflosse verwachsen, hinterer Abschnitt höher als der vordere. Schwanzflosse zweilappig und gekerbt. Sonnenbarsche in Mitteleuropa bis zu 20 cm lang, in ihrer Heimat, unter günstigen klimatischen Bedingungen bis zu 30 cm.

Verwechslungsmöglichkeiten: Forellen- und Schwarzbarsch (Micropterus sp.) mit mindestens 58 Schuppen entlang der Seitenlinie, Rückenflosse durch einen tiefen Einschnitt geteilt. Beim Hundsfisch (Umbra krameri) Schwanzflosse ungeteilt und nach außen gerundet. Afterflosse mit 5 – 6 Gabelstrahlen, Rückenflosse ungeteilt.

Biologie und Ökologie

Lebensraum/Lebensweise

Sowohl in seiner ursprünglichen Heimat, als auch in den durch Besatz besiedelten Gebieten bevorzugt der Sonnenbarsch langsam fließende Bäche und Flüsse mit weichgründigem Substrat und aquatischer Vegetation sowie Seen und Teiche mit flachgründigen Ufern. Gleichfalls werden auch Altwässer von Flüssen besiedelt. Zur Laichzeit werden die Eier in Ufernähe in etwa 3 – 5 cm tiefen und bis zu 40 cm breiten Laichmulden abgelegt. Das Gelege wird bewacht und die Eier mit Frischwasser gefächelt, bis die geschlüpften Larven den Dottersack aufgezehrt haben. Üblicherweise werden Sonnenbarsche mit 1 – 2 Jahren geschlechtsreif, wobei die Eizahlen der Rogner zwischen 600 – 5.000 Stück pro Individuum betragen. Die Nahrung besteht vorwiegend aus Würmern und Insekten, jedoch auch kleinen Fischen und anderen kleinen Wirbeltieren. Jugend- und Adultstadien weisen ein unterschiedliches Nahrungsspektrum auf.

Ausbreitungspfad

1877 wurden die ersten Exemplare von Kanada nach Frankreich importiert und fanden von dort über den Aquarienhandel den Weg nach Deutschland. 1896 wurden nach Abschluss einer Fischereiausstellung in Kannstatt (heute Bad Cannstatt) eine größere Anzahl Sonnenbarsche in den Neckar entsorgt. Von dort und zusätzlichen Teichwirtschaften konnten sie sich ausbreiten. Mit der Klimaerwärmung breiten sie sich auch im Nordosten aus.

Auswirkungen Invasivität

Höhere Dichten treten bislang nur lokal, in abgeschlossenen und meist kleineren Gewässern auf, die Probleme durch Nahrungskonkurrenz oder Laichraub erwarten lassen. Ein faunenfremder Parasitenbefall könnte sich auch auf einheimische Arten auswirken.

Überregionale Verbreitung

  • Herkunft: warm temperierte Zonen des östlichen Nordamerika
  • Verbreitung in Deutschland: etabliert
  • Verbreitung in Hessen: vorkommend

Prüfung und Erfassung


Verantwortlichkeit

Allgemeine Verantwortlichkeit

Sonstige Arten-Attribute

  • Invasive gebietsfremde Art der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 inkl. aller Ergänzungen
  • Durchführungsverordnung (EU) Nr. 2019/1262 vom 25. Juli 2019
  • Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung für gebietsfremde Wirbeltiere (BfN-Skripten 409)

Phänologie


Phänogramm

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