Katzenwels, Brauner Katzenwels, Amiurus nebulosus (Lesueur, 1819), Ictalurus nebulosus
Rote Liste Deutschland: | nb |
Rote Liste Sachsen: | nb |
Herkunftsgebiet: Östliche USA vom Gebiet der Großen Seen bis zum Golf von Mexiko, südöstliches Kanada
Aktuelle Verbreitung in Europa: West-, Mittel- und Osteuropa
Aktuelle Verbreitung in Deutschland: Weit verbreitet, aktuell sind 285 Zwergwels-Vorkommen erfasst
Allgemeine Verantwortlichkeit
Gezielte Beprobung der Gewässer zur Präsenzprüfung und Bestandsabschätzung mittels Elektrofischerei (Fließgewässer). Für die Durchführung der Elektrobefischung besteht Genehmigungspflicht (Ausnahmegenehmigung nach Sächsischer Fischereiverordnung (SächsFischVO) aufgrund Sächsischem Fischereigesetz (SächsFischG) sowie Zustimmung des Fischereiberechtigten einholen) Monitoring erfolgt im Rahmen der Bestandsüberwachung durch EU-WRRL-Befischungen.
Neobiota, etabliert
Nein
Ab 1960 Verbreitung in Sachsen besonders in den Teichgebieten der Oberlausitz und Wermsdorf sowie in der Elbe. Die Vorkommen des Zwergwelses sind heute vorwiegend auf die Teichwirtschaften und deren Zu- und Ableiter sowie die Elbe konzentriert: Teichwirtschaften in der Oberlausitz und Wermsdorf mit regelmäßigem Vorkommen, Hoyerswerdaer Schwarzwasser, Löbauer Wasser, Spree, Weißer und Schwarzer Schöps, Rödergebiet und Schwarze Elster; Elbe und einige Nebengewässer mit regelmäßigem Vorkommen. Fanganteil im Rahmen der EG-WRRL Befischungen – Zwergwels: 0,2 ‰ (2009), 0,04 ‰ (2010), 0,2 ‰ (2011), 0,1 ‰ (2012); 0,07 ‰ (2013), 0,2 ‰ (2014) = geringe Bestandsdichte in den Fließgewässern mit EG-WRRL Befischungen, spiegelt wegen schlechter Fangbarkeit Dominanzanteil bei Befischungen der Fließgewässerwasserkörper unzureichend wider. Langfristig ist der Bestandstrend als gleichbleibend bis leicht zunehmend einzustufen, kurzfristig gibt es keine nennenswerten Zu- oder Abnahmen.
Einbürgerungszeit: gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa eingeführt, in Sachsen Anfang des 20. Jahrhunderts.
Einbürgerungsgrad in Sachsen: etabliert
Einbürgerungsweise: Besatz und Verschleppung
Laichzeit abhängig von der Wassertemperatur (> 18 °C);
Geringe Mobilität der Art
Lebensraum im Herkunftsgebiet: Langsam fließende Flüsse, Bäche; Seen u. a. Gewässer der Ebene, stellt an die Gewässerbeschaffenheit keine besonderen Ansprüche
Lebensraum in Sachsen:
Naturschutzfachliche Beurteilung:
Wirtschaftliche Beurteilung:
Fazit für Sachsen: Die Art ist bei Massenvorkommen sehr problematisch und muss deshalb in den Gewässern kurz gehalten werden. Eine völlige Verdrängung ist nicht mehr möglich.
Präventive Maßnahmen:
Bekämpfungsstrategien:
Weitere Managementmaßnahmen: -
Handlungsbedarf: Der Handlungsbedarf für ein Management ist in zahlreichen Einzelfällen aus Gründen des Naturschutzes und der Fischereiwirtschaft gegeben. Insbesondere in kleineren Gewässern besteht die Gefahr der Verdrängung anderer Fischarten und von Amphibien.
Für das Management von Neobiota in Sachsen beachten Sie auch die offiziellen Seiten des Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL):
http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/34835.htm ;
insbesondere auch die Arbeitshilfen:
http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/34838.htm
Zentrales Medium für die Sammlung von Artdaten in der Naturschutzverwaltung des Freistaates Sachsen ist die Zentrale Artdatenbank beim LfULG:
http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/8048.htm ;
Aktuelle Übersichtskarten der Verbreitung von Arten in Sachsen können unter folgendem Link abgerufen werden:
http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/cadenzaweb2014/commands.xhtml?Login.Anonymous
Keine Schonzeit; kein Mindestmaß
Handlungsbedarf für ein Management überwiegend gering oder nicht vorhanden
Sachsen:
Füllner, G., Pfeifer, M. & Zarske, A. (2005): Atlas der Fische Sachsens. Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH. Bautzen.
Völker, F. & Gause, S. (2014): Gewässerzustandsbewertung nach EU-WRRL – Teil Fische 2013 Jahresbericht. LfULG.
Völker, F. & Gause, S. (2013): Befischung Sächsischer Fließgewässer im Rahmen der EU-WRRL 2012 Jahresbericht. LfULG.
Völker, F. & Volkmann, S. (2012): Befischung Sächsischer Fließgewässer im Rahmen der EU-WRRL 2011. Jahresbericht. LfULG.
Völker, F. & Volkmann, S. (2011): Befischung Sächsischer Fließgewässer im Rahmen der EU-WRRL 2010 Jahresbericht. LfULG.
Völker, F. & Volkmann, S. (2009): Jahresbericht 2009 zur Befischung im Rahmen der EU-WRRL. LfULG.
Peters, U. (2008): Ausgewählte Ergebnisse der Wildfischerfassung in verschiedenen Fließgewässern im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.
Peters, U. (2010): Ergebnisse der Wildfischerfassung im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft im Blickfeld der Karpfenteichwirtschaft und der Fließgewässer. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz 18, S. 3-20, Görlitz.
Wilhelm, E.-G., Schmiedel, D., Schmidt, P.A., Scheibner, C., Roth, M. (2012): Neobiota und deren Invasionspotential im Zusammenhang mit dem Klimawandel sowie wirtschaftlichen Prozessen – Grundlagen für Handlungskonzepte. Schriftenreihe des LfULG Heft 37/2012
Weiterführende Literatur:
Geiter, O., Homma, S. & Kinzelbach, R. (2002): Bestandsaufnahme und Bewertung von Neozoen in Deutschland. Forschungsbericht 296 89 901/01. Texte des Umweltbundesamtes 25/02. Umweltbundesamt.
Gerstmeier, R. & Romig, T. (2003): Die Süßwasserfische Europas. 2. aktualisierte Auflage. Franckh-Kosmos Verlags GmbH.
Jungwirth, M., Haidvogel, G., Moog, O., Muhar, S., Schmutz, S.: (2003) Angewandte Fischökologie an Fließgewässern. Facultas UTB.
LfL (Bayerische Landesanstalt f. Landwirtschaft)-Institut für Fischerei (2013): Nicht heimische und gebietsfremde Arten in der Aquakultur.
Nehring, St., Essl, F., Klingenstein, F., Nowack, Ch., Rabitsch, W., Stöhr, O., Wiesner, Ch., Wolter, Ch. (2010): Schwarze Liste invasiver Arten: Kriteriensystem und Schwarze Listen invasiver Fische für Deutschland und für Österreich. BfN Skripten 285.
Nentwig, W. (2010): Invasive Arten. Haupt Verlag, Bern.
Scheibner, C., Roth, M., Nehring, S., Schmiedel, D., Wilhelm, E. & Winter, S. (2015): Management-Handbuch zum Umgang mit gebietsfremden Arten in Deutschland. Band 2: Wirbellose Tiere und Wirbeltiere. Naturschutz und Biologische Vielfalt 141/2. Bonn - Bad Godesberg, Landwirtschaftsverlag.
Wiesner, C., Wolter, C. Rabitsch, W. & Nehring, S. (2010): Gebietsfremde Fische in Deutschland und Österreich und mögliche Auswirkungen des Klimawandels. BfN-Skripten 279, S. 192.
Links:
http://www.fischartenatlas.de - Digitaler Fischartenatlas von Deutschland und Österreich, abgerufen am 04.09.2015
http://www.fishbase.org , abgerufen am 04.09.2015
http://www.wikipedia.org , abgerufen am 04.09.2015
http://www.fischlexikon.eu , abgerufen am 16.08.2015
http://www.neobiota.de , abgerufen am 16.08.2015
http://www.neobiota.de/13801.html , abgerufen am 28.10.2015
Stand: 05.09.2015
Erstbearbeitung: Norman Döring, Überarbeitung Uwe Peters (öbv Sachverständiger)
Hinweise und Änderungsvorschläge bitte an: ulrich.zoephel@smul.sachsen.de
Legende zum Artensteckbrief unter: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/22872.htm ;
Informationen zur Artengruppe für Sachsen: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/23238.htm
Informationen zu Neobiota: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/34835.htm