Arnica montana L. / Gewöhnliche Arnika

Synonyme


Berg-Wohlverleih, Arnika

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:BG (besonders geschützt)
FFH:FFH-V (Anhang V - Art der FFH-Richtlinie (1992))
Rote Liste Deutschland:3 (gefährdet)

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

Arnica montana (Deutsche Arnika, Berg-Wohlverleih) ist ein ausdauernder Hemikryptophyt mit einem Rhizom. Charakteristisch ist die grundständige, am Boden anliegende Blattrosette mit hellgrünen, ganzrandigen, derben, ungestielten Blättern. Die wenigen Stängelblätter (1 bis 3 Paare) wachsen sitzend gegenständig. Sie sind schmaler, spitz auslaufend und kleiner als die Grundblätter. Arnika ist eine der wenigen Vertreter der Asteraceae mit gegenständigen Blättern. Die ganze Pflanze ist drüsig behaart. Besonders auffällig sind ihre leuchtend dottergelben Blüten, die zwischen Mai und August zu sehen sind. Sie sitzen einzeln oder maximal zu fünft endständig an kräftigen langen Stängeln und können eine Größe von 6 cm erreichen. Die Blüten der Arnika wirken durch die gedrehten und gebogenen Zungenblüten häufig recht unordentlich. Ein gutes Erkennungsmerkmal sind die drei Zähnchen der Randblüten. Höhe: 5-20cm. Blütenfarbe: gelb. Blütezeit: 5-6.

Biologie und Ökologie

Die Diasporen von Arnica montana bauen keine ausdauernde Samenbank auf. Sie können nur kurzzeitig (max. 2 Jahre) in der obersten Bodenschicht überdauern. Eine Regeneration der Art aus der Diasporenbank ist daher nicht zu erwarten. Trotz des Pappus sind die Diasporen aufgrund der niedrigen Starthöhe nicht für eine Fernausbreitung geeignet. Das Wind- ausbreitungspotential ist als niedrig bis mittel einzuschätzen. (TACKENBERG 2001). Die Samen von Arnica montana weisen keine Dormanz auf und erreichen ohne Stratifikation z.T. hohe Keimraten. Wichtig für einen Keim- und Etablierungserfolg im Freiland ist jedoch Offenboden. In der geschlossenen Vegetationsdecke ist die Konkurrenz meist zu groß, so dass es nicht zu einer erfolgreichen generativen Vermehrung kommt. Die Samen keimen sowohl vor allem direkt im Herbst zum Teil aber im nächsten Frühjahr. Neben der generativen Vermehrung kann sich Arnica montana auch durch Rhizomverzweigungen vegetativ Vermehren. (KLIMEŠOVÁ & KLIMEŠ) Es ist zu vermuten, dass der Anteil der clonalen Vermehrung in einigen Populationen sehr hoch ist. So dass trotz einer hohen Individuenzahl die Population genetisch bereits verarmt und als gefährdet angesehen werden sollte. Ein hoher Anteil von Klonen führt in Populationen durch die Selbstin-kompatibilität zu reduzierten Samenansatz. Der Blütenkorb von Arnica montana wird durch eine Vielzahl an Insekten (vor allem Schwebfliegen und Bienen) besucht und auch bestäubt. Die Blüten der Art weisen eine sporophytische Selbstinkompibilität auf, die eine Inzucht durch Selbstbestäubung reduziert. Arnica montana blüht im Osterzgebirge in der zweiten Juni-Hälfte und weist in der zweiten Juli-Hälfte reife Früchte auf. Zwischen dem Beginn der Blüte und dem Auftreten der ersten reifen Früchte liegen 4 bis 5 Wochen. Detaillierte phänologische Informationen für das Tiefland liegen leider nicht vor. Arnica montana ist eine ausdauernde Art, welche suboptimale Bedingungen auch vegetativ einige Zeit Überdauern kann. Ob und wie lange eventuell auch ein ruhendes Rhizom als Überdauerungsorgan dienen kann ist unbekannt. Es ist davon auszugehen das Arnica montana bereits zwei Jahre nach der Keimung ein blühfähiges Stadium erreicht haben kann.

Überregionale Verbreitung

Europa: vorwiegend Alpenraum, Pyrenäen, Karpaten, Balkan und zentraleuropäische Mittelgebirge, Südskandinavien; im mittel- und osteuropäischen Tiefland vereinzelt östlich bis ins Baltikum, Russland und die Ukraine; ehemals zerstreute Reliktvorkommen in der planaren und collinen Stufe Mitteleuropas sind oft bereits erloschen

Erhaltungszustand


Erhaltungszustand

ungünstig-unzureichend

Prüfung und Erfassung


Verantwortlichkeit (Auswahl)

In hohem Maße verantwortlich

Phänologie


Phänogramm

Phänogramm