Gewöhnliche Seidenpflanze, Seidenpflanze, Asclepias cornuti Decne., Asclepias intermedia Vail, Asclepias syriaca var. kansana (Vail) E.J. Palmer & Steyerm., Asclepias kansana Vail, Gehörnte Seidenpflanze, Echte Seidenpflanze, Papageienpflanze, Papageienbaum
Rote Liste Mecklenburg-Vorpommern: | 1 ((akut) vom Aussterben bedroht) |
Samenpflanze Spermatophytina: Familie Hundsgiftgewächse Apocynaceae
Ein bis 2 m hoher Strauch, am Grunde verholzend. Seine Blätter sind lanzettlich, unterseits dicht flaumig, 10-20 (-30) cm lang und ca. 1 cm lang gestielt. Er hat 20-130 braunrote bis blassrosa Blüten in Dolden. Je befruchtete Blüte entstehen zwei Balgfrüchte, die 8-15 cm lang sind und wie zwei Hörner zusammenstehen. Die Fruchtoberfläche ist mit 1-3 mm langen Dornen überzogen. Die 6-10 mm langen, braunen Samen besitzen einen seidigen Haarschopf.
Verwechslungsmöglichkeit: Mit einheimischen Arten nicht zu verwechseln.
Lebensraum/Lebensweise
Terrestrisch
Typische Lebensräume sind Brachen und Wegränder. Die Art ist an ein breites Spektrum klimatischer und edaphischer Bedingungen angepasst. Häufig ist sie auf gut durchlässigen lehmigen Böden zu finden. Sie wächst am besten bei vollem Sonnenlicht und verträgt keine übermäßige Feuchtigkeit. Die Art wächst in Kolonien, die sich aus einer einzelnen Pflanze entwickeln, die aus einem Samen oder einem Segment der unterirdischen Wurzelstöcke entstammt. Eine große Gruppe kann mehrere tausend Stämme umfassen. Eine Besonderheit ist auch die sexuelle Fortpflanzung. Ähnlich wie bei Orchideen werden bei der Insektenbestäubung Pollenpakete (Pollinien) übertragen. Nur etwa 3 % der Blüten bringen ausgewachsene Schoten hervor. Im Durchschnitt sind das 4 bis 6 Schoten pro Pflanze mit ca. 150 – 425 Samen. Ihr hohes reproduktives Potenzial und Allelopathie machen sie zu einer aggressiven Pionierart.
Ausbreitungspfad
Als Zier- und Heilpflanze in Europa eingeführt und später auch für die Bienenzucht angepflanzt. Illegale Entsorgung von Gartenabfällen und die Samenausbreitung entlang von Verkehrswegen spielen eine Rolle für die Ausbreitung.
Auswirkungen Invasivität
Bildet Dominanzbestände mit Veränderung von Vegetationsstrukturen, konkurriert mit gefährdeten Arten auf Sandrasen. Alle Pflanzenteile enthalten giftigen Milchsaft, der für Schafe, Rinder und gelegentlich Pferde giftig ist und beim Menschen allergische Reaktionen verursacht.
Braunrote bis blassrosa Blüten von Juni bis August.