Artenschutzrechtlicher Schutzstatus: | SG (streng geschützt) |
FFH: | FFH-IV (Anhang IV - Art der FFH-Richtlinie (1992)) |
Rote Liste Deutschland: | V (zurückgehende Art lt.Vorwarnliste, zurückgehende Pflanzengesellschaften (keine Gefährdungskategorie!)) |
Rote Liste Sachsen: | 3 (gefährdet) |
• gedrungener Körperbau mit kurzen Beinen • Gesamtkörperlänge 24-27cm • Weibchen oft länger als Männchen • Männchen oft mächtigere Köpfe und verdickte Schwanzwurzel • Farbvariationen zwischen Weibchen und Männchen sowie Jungtieren und Adulten, bei Männchen auch während des Jahres • Farbe der Oberseite meist bräunlich mit hellen und dunklen Linienbändern in Längsrichtung, diese können mehr oder weniger voneinander gelöst sein • Farbvariante Rücken einfarbig rotbraun – braun, Rest normal gefärbt • Flanken meist heller, bei Männchen grünlich, Weibchen braun-gelb, mit schwarz eingefassten weißlichen Flecken • bei Männchen grünliche Färbung der Bauchseite immer mit schwarzen Flecken, bei den Weibchen ist diese cremefarben bis gelblich meist mit schwarzen Flecken • während der Paarungszeit sind die Männchen überwiegend grünlich
• grundsätzlich tagaktiv • Aktivität abhängig von Thermoregulation • Erhöhung der Körpertemperatur über Aufnahme elektromagnetischer Strahlung des Sonnenlichtes • aktive Zauneidechsen zwischen 12,5 – 34 Grad Celcius Körpertemperatur • Tagesaktivität variiert im Jahresverlauf, abhängig von Witterungseinflüssen • Rückzugsquartiere: unterirdische Baue (tlw. auch selbst gegraben), unter Laub oder Rinde, ausfaulende Baumstubben • enge Bindung an die Quartiere und Nutzung von mehreren Individuen gleichzeitig • Eiablage auf vegetationsarmen bzw. vegetationsfreien Flächen • Winterquartiere oft unter isolierendem Material • Vergesellschaftungen: - Gemeinsames syntopes Vorkommen mit der Waldeidechse und der Blindschleiche - tlw. auch Vorkommen mit Kreuzotter und Schlingnatter sowie Ringelnatter • Nahrung: - hauptsächlich Käfer und deren Larven, Spinnen, Heuschrecken, Schmetterlingslarven - Wahrnehmung der Beutetiere optisch und durch Geruch - Jagd durch Umherstreifen oder Verharren an Sonnenplätzen • Fressfeinde: - Fraß der Eier durch Dachse - Jungtiere werden durch ältere Zauneidechsen, andere Eidechsenarten, Schlangen, Vögel, Kröten und Insekten erbeutet - adulte Tiere werden meist von Vögeln gefressen - Säugetiere: Igel, Mäuse, Wiesel, Marder, Hunde, Hauskatzen
• Südengland, Deutschland, Frankreich im Westen, im Osten bis zum Baikalsee, über Südschweden bis Griechenland • nicht in Südeuropa (Spanien, Portugal)
ungünstig-unzureichend
starker Rückgang
113 MTB (60 %)
• Sandergebiete, Lausitz und Leipziger Raum
• Phänologie abhängig vom Verbreitungsgebiet und Varianzen zwischen den Individuen • Verlassen der Winterquartiere im März – Mitte Mai, Männchen meist eher als Weibchen • Beginn der Paarungszeit April – Anfang Mai • Eiablage etwa Ende Mai – Mitte August • Inkubationszeit stark abhängig von der Temperatur, unter 20 Grad Celcius deutliche Verlängerung • Schlupf der Jungtiere Mitte Juli – Ende September • Aufsuchen der Winterquartiere bereits Mitte August bei den Männchen, etwas später bei den Weibchen
• als Kulturfolger nutzt die Zauneidechse aus extensiver Bewirtschaftung entstandene Lebensräume • Wechsel von vegetationsfreien und bewachsenen Stellen sowie Sonnenplätzen • Weinberge, Streuobstwiesen, Hecken, Heiden, strukturreiche Waldränder, nicht intensiv genutzte Gärten, Bahnanlagen und Industriebrachen • grabbares Bodensubstrat wie z.B. Sand • südlich exponierte Hänge • heterogene Habitate auf engem Raum • planare bis colline Höhenstufe, tlw. bis 1700m üNN
• Förderung extensiver Bewirtschaftungsweisen • Zurückdrängung von natürlicher Sukzession, aber Anteil an Sträuchern und Jungbäumen bestehen lassen (ca. 20-30%), bei Wegnahme von Gehölzen Stümpfe belassen • Erhalt und Schaffung strukturreicher Übergänge an Wäldern, im Offenland und in Siedlungsbereichen • Förderung vieler Biotoptypen auf kleiner Fläche • möglichst kleinräumige Flächenbearbeitung mit geringem maschinellem Einsatz • Gestaltung der Ausbreitungs- und Vernetzungsstrukturen wie Bahndämme und Straßentrassen • Erhaltung von besonnten, kleinflächigen Rohbodenbiotopen, z.B. durch Bodenabtrag, Entfernen beschattender Bäume
• Lebensraumverlust durch natürliche Sukzession, Siedlungsraumerweiterung • Flurbereinigung (Zerstörung von Strukturen) • Aufforstung von offenen Lebensräumen • Rekultivierung von Sekundärhabitaten • Nutzungsaufgaben von Abbaubereichen, Bahnstrecken und Truppenübungsplätzen • Intensivierung der Landwirtschaft, Einsatz von Pestiziden • Isolierung von Populationen durch Zerschneidung der Lebensräume • Fang und Fraß durch freilaufende Haustiere (Hauskatzen, Hunde) • Urbane Strukturen wie Kanaldeckel, Kellerfensterschächte • Freizeitaktivitäten wie z.B. Radfahren, Klettern etc.