Lacerta agilis Linnaeus, 1758 / Zauneidechse

Rechtlicher Schutz und Rote Liste


Artenschutzrechtlicher Schutzstatus:SG (streng geschützt)
FFH:FFH-IV (Anhang IV - Art der FFH-Richtlinie (1992))
Rote Liste Deutschland:V (zurückgehende Art lt.Vorwarnliste, zurückgehende Pflanzengesellschaften (keine Gefährdungskategorie!))

Allgemeine Arteninformationen


Kennzeichen

• gedrungener Körperbau mit kurzen Beinen • Gesamtkörperlänge 24-27cm • Weibchen oft länger als Männchen • Männchen oft mächtigere Köpfe und verdickte Schwanzwurzel • Farbvariationen zwischen Weibchen und Männchen sowie Jungtieren und Adulten, bei Männchen auch während des Jahres • Farbe der Oberseite meist bräunlich mit hellen und dunklen Linienbändern in Längsrichtung, diese können mehr oder weniger voneinander gelöst sein • Farbvariante Rücken einfarbig rotbraun – braun, Rest normal gefärbt • Flanken meist heller, bei Männchen grünlich, Weibchen braun-gelb, mit schwarz eingefassten weißlichen Flecken • bei Männchen grünliche Färbung der Bauchseite immer mit schwarzen Flecken, bei den Weibchen ist diese cremefarben bis gelblich meist mit schwarzen Flecken • während der Paarungszeit sind die Männchen überwiegend grünlich

Biologie und Ökologie

• grundsätzlich tagaktiv • Aktivität abhängig von Thermoregulation • Erhöhung der Körpertemperatur über Aufnahme elektromagnetischer Strahlung des Sonnenlichtes • aktive Zauneidechsen zwischen 12,5 – 34 Grad Celcius Körpertemperatur • Tagesaktivität variiert im Jahresverlauf, abhängig von Witterungseinflüssen • Rückzugsquartiere: unterirdische Baue (tlw. auch selbst gegraben), unter Laub oder Rinde, ausfaulende Baumstubben • enge Bindung an die Quartiere und Nutzung von mehreren Individuen gleichzeitig • Eiablage auf vegetationsarmen bzw. vegetationsfreien Flächen • Winterquartiere oft unter isolierendem Material • Vergesellschaftungen: - Gemeinsames syntopes Vorkommen mit der Waldeidechse und der Blindschleiche - tlw. auch Vorkommen mit Kreuzotter und Schlingnatter sowie Ringelnatter • Nahrung: - hauptsächlich Käfer und deren Larven, Spinnen, Heuschrecken, Schmetterlingslarven - Wahrnehmung der Beutetiere optisch und durch Geruch - Jagd durch Umherstreifen oder Verharren an Sonnenplätzen • Fressfeinde: - Fraß der Eier durch Dachse - Jungtiere werden durch ältere Zauneidechsen, andere Eidechsenarten, Schlangen, Vögel, Kröten und Insekten erbeutet - adulte Tiere werden meist von Vögeln gefressen - Säugetiere: Igel, Mäuse, Wiesel, Marder, Hunde, Hauskatzen

Überregionale Verbreitung

• Südengland, Deutschland, Frankreich im Westen, im Osten bis zum Baikalsee, über Südschweden bis Griechenland • nicht in Südeuropa (Spanien, Portugal)

Erhaltungszustand


Erhaltungszustand

ungünstig-unzureichend

Vorkommen


Langfristiger Bestandstrend

starker Rückgang

Kurzfristiger Bestandstrend

Abnahme, Ausmaß unbekannt

Sonstiges


Literatur

  • GLANDT, D. (2010): Taschenlexikon der Amphibien und Reptilien Europas. Alle Arten von den Kanarischen Inseln bis zum Ural. - Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim: 633 S.
  • GÜNTHER, A. (2005): Reptilien (Reptilia) und Amphibien (Amphibia). - In: GÜNTHER, A., NIGMANN, U., ACHTZIGER, R. & GRUTTKE, H. (Bearb.) (2005): Analyse der Gefährdungsursachen von planungsrelevanten Tiergruppen in Deutschland. - Naturschutz und Biodiversität 21: 176-223
  • GÜNTHER, R. (1996): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. - Gustav Fischer (Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm): 825 S.
  • PETERSEN, B., ELLWANGER, G., BLESS, R., BOYE, P., SCHRÖDER, E. & SSYMANK, A. (Bearb.) (2004): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 2: Wirbeltiere. - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69/2, 693 S.
  • SCHIEMENZ, H. & GÜNTHER, R. (1994): Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Ostdeutschlands (Gebiet der ehemaligen DDR). - Natur und Text (Rangsdorf): 143 S.