Allgemeine Arteninformationen
Kennzeichen
Die Gottesanbeterin ist leicht daran erkennbar, dass ihre Vorderbeine zu mit Dornen besetzten Fangbeinen umgebildet sind und in einer „gebetsartigen“ Position gehalten werden, wenn sie auf Beute lauert. Auffallend sind darüber hinaus der verlängerte Halsschild und der große, dreieckige, sehr bewegliche Kopf. Ein arttypisches Merkmal ist der dunkle „Augenfleck“ (manchmal mit weißem Kernbereich) an der Innenseite der Vorderhüften der Fangarme. Als Imagines erreichen die etwas größer werdenden Weibchen eine Länge bis 75 mm. Die Färbung der Tiere reicht von hell- bis dunkelgrün und braun.
Biologie und Ökologie
In Mitteleuropa durchläuft Mantis religiosa einen univoltinen Entwicklungszyklus, d.h. pro Vegetationsperiode wird nur eine Generation ausgebildet.
Die Eiablage erfolgt gewöhnlich zwischen Ende August und Ende Oktober in Form 20-40 mm langer und 10-20 mm breiter Ootheken mit zumeist je 100-200 Eiern. Die Eikammern sind dabei in einer „styroporartig“ verhärteten, bräunlich verfärbten Masse eingebettet. Zur Anheftung der Ootheken werden unterschiedliche Substrate genutzt (Steine, unterschiedliche Pflanzenteile). Pro Weibchen werden in Mitteleuropa jeweils im Abstand von 2-3 Wochen bis zu drei Ootheken produziert, wobei Größe und Anzahl der Eier dabei in der Regel abnehmen. Nach der Eiablage stirbt das Weibchen.
Die Entwicklung der Eier wird durch eine winterliche Ruheperiode (Diapause) unterbrochen. Unter normalen Bedingungen bringen lediglich 75-95% der Eier lebensfähige Larven (Nymphen) hervor. Diese schlüpfen im Mai mit einer Länge von etwa 5 mm. Das Wachstum der Tiere ist dann abhängig vom Klima und Nahrungsangebot, da insbesondere die Nymphen während der ersten 4-5 Lebenswochen (etwa erste drei Häutungsstadien) besonders trockenes und warmes Wetter benötigen. Nach sechs bis sieben Häutungen (normalerweise 2-21/2 Monate) erlangen die Tiere ihre Geschlechtsreife und verpaaren sich. Dabei kann es dazu kommen, dass die kleineren und schlankeren Männchen während oder nach der Paarung vom Weibchen gefressen werden. Mit Ablage neuer Ootheken endet der Lebenszyklus im Spätsommer/Herbst.
Als Raubinsekten ernähren sie sich von lebender Beute. Zum Nahrungsspektrum gehören Fliegen, Schmetterlinge, Wespen, Heuschrecken und Spinnen. Fressfeinde sind Vögel, Eidechsen und Spinnen. Attraktiv für Kleinsäuger, Vögel und verschiedene Insekten sind auf Grund des hohen Proteingehaltes aber auch die Ootheken.
Phänologie
Phänogramm